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PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB - Bleach House

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Artist PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB
Title Bleach House
Homepage PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB
Label CARGO RECORDS
Leserbewertung
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9.4/10 (7 Bewertungen)

PHILLIP BOA zählt mit seinem VOODOOCLUB zu DEN Indie-Vorzeigebands, die Deutschland vorzuweisen hat. Als der Kopf der Band, der mit bürgerlichem Namen Ernst Ulrich Figgen heißt und aus Dortmund kommt, die Kapelle 1984 aus der Taufe hob, waren er und sein weiblicher Gegenpart Pia Lund ein Paar. Das sollte sich im Laufe der Jahre nach einer gescheiterten Ehe ändern, auch war die blonde Sängerin nicht immer Mitglied des VOODOOCLUBs, so hat sie sich 2013 zum zweiten Mal von den Kollegen getrennt, weshalb bei der neuesten Studioproduktion „Bleach House“ auch eine Dame namens Pris für die hohen Töne zuständig ist.

Chef des Ganzen ist und bleibt natürlich PHILLIP BOA, selbst wenn der neue Produzent David Vella gewisse Spuren hinterlassen hat. Bereits der treibende Opener „Kill The Future“ lässt keinen Zweifel daran, dass man es mit einem BOA-Output zu tun hat. Die Gitarren zeigen sich aufgekratzt und auch die Rhythmusfraktion lässt sich nicht lumpen. In diesem Sinne schließt sich auch das bassbetonte „The One Who Howls At The Moon“ an, ehe der Titeltrack „Bleach House“ geheimnisvoll übernimmt. Schließlich entwickeln sich auch hier die typischen gemischtgeschlechtlichen Vocals, bevor „Standing Blinded On The Rooftops“ die musikalische Reise dezent unterkühlt fortsetzt. So kennen und lieben die Fans die Mucke des Wahl-Maltesers, der einmal mehr zu einer textlichen Erkundungsreise einlädt. Mit ebenso bandtypischen wie zeitlosen und tanzbaren Sounds empfängt „Baby Please Go Home“ den geneigten Hörer, während „Beatsey Youth“ vergleichsweise harte Klänge anschlägt, um dann mit „Are You The One From Heaven“ aber gleich was fürs Herz hinterherzuschicken. „Snake Plissken“ macht unterdessen wieder ordentlich Druck und „The Fear That Falls“ erinnert an verträumte Tage in den Eighties. Derweil serviert „Ueberblendung“ erneut Futter für den Dancefloor, bevor „Chronicles For The Heartbroken“ zärtlichen Gesang zu einem filigranen Arrangement mit dem minimalistischen Dialog von Langaxt und Schlagwerk verbindet. Zweifellos einer der Höhepunkte der Platte, die ihre Fortsetzung im knackigen „Down With The Protocols“ findet. Ein wenig American Punk findet währenddessen beim zornigen „Icons of Anarchy“ Verwendung, ehe die Bonus Tracks „6AM In A Capital“, „Capping“ und „Ancedonia“ Raum für Spielereien bieten.

Zwei Jahre nach dem erfolgreichen „Loyality“ (Platz 13 der Album-Charts) vervollständigt „Bleach House“ ein wenig räudiger, expressiver und härter als sein Vorgänger die umfangreiche PHILLIP-BOA-AND-THE-VOODOO-CLUB-Diskografie. Zweifellos ein weiteres erstklassiges Beispiel für abwechslungreiche Indie-Ästhetik vom Feinsten, wie man sie nur beim Herrn Figgen geboten bekommt.

3 Kommentare

  1. Harald sagt:

    Im Gegensatz zu laut.de habt ihr wenigstens nicht einfach nur den Pressetext abgeschrieben. Respekt. 😀

  2. Stefan Rohkampf sagt:

    Leider hat Boa in den letzten Jahren stark nachgelassen. Die Platte gefällt mir nicht mehr.

  3. laut.de sagt:

    Es war umgekehrt. Cargo hat die laut.de-Review als Pressetext verwendet.

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