PHILLIP BOA & THE VOODOOCLUB - Diamonds Fall

Das Alter. Das kann keiner aufhalten. Auch nicht Phillip Boa. Der ist mittlerweile 46. Scheint aber doch den Jungbrunnen entdeckt zu haben, denn sein neuestes Werk „Diamonds Fall“ wirkt taufrisch und modern wie eh und je. Elegant indiesk poppig, wie ein Tag am Strand von Malta. Dort hat Boa gemeinsam mit Sängerin Pia Lund und David Vella das Album eingespielt.

Das Songwriting von Meister Boa hat sich auf Streicherarrangements, das Piano und elegisch zurückhaltende Kleinode konzentriert. Die elektronischen Klänge kommen sanft wie der fehlende Lebenshauch zum Einsatz und lassen die Refrain Chakren des Titeltracks beinahe mit hypnotischer Wirkung erblühen. Diese Atmosphäre schlängelt sich durchs gesamte Album, ob er nun einen Reisetrip im schrottigen „Fiat Topolino“ mit groovenden exotischen Klängen anheizt oder das „Lord have mercy with the 1-eyed“ Cover geradezu in bombastischem Kompositionsschmelz zerfließen lässt, Boa beherrscht den Pop. Und der Pop beherrscht ihn. Seine Stimme hat immer noch diesen Bowiesken Charme, was speziell im Duett mit Pia Lund stets unwiderstehlich wirkt. „The race is over“ verzehrt sich förmlich nach dem Refrainduett der Beiden, da müssen selbst die schrammelnden Gitarrenbeats hinten anstehen. Die Songs von PHILLIP BOA AND THE VOODOOCLUB sind auch auf „Diamonds Fall“ stets melodischer, wundersam mit einer Prise Exotik versehener Indiepop.

Es überrascht oftmals, wie es Boa schafft, seinen Songs soviel Leben und Klangvolumen einzuflössen. Sie wirken so einfach, geradezu simpel gestrickt, entfalten sich aber dann Blütenblatt für Blütenblatt in ihrer ganzen Pracht und Schönheit. Dem kann sogar das Alter nichts anhaben.

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