POM - We Were Girls Together

Nach dem Erfolg der Debütsingle „Down The Rabbit Hole“ aus 2019 und der darauffolgenden EP „Lately“, die zwei Jahre später erschien, gibt die aufstrebende niederländische Band POM jetzt mit „We Were Girls Together“ ihr mitreißendes Langspiel-Debüt. Der Fünfer aus Amsterdam umreißt seinen Erstling als Reise zur eigenen Identität und als Hommage an die gemeinsame Jugend. Dies gelingt den Käsehäppchen mit viel Temperament, denn auf die Ohren gibt’s einen energiegeladenen Mix aus Britpop, Punk und Garage Rock, den POM selbst als ‚Fuzzpop‘ bezeichnen.

Was sich im ersten Moment absolut easy und eingängig anhört (vgl. den Opener „A Burning House und das nachfolgende, straighte „Sorry“ und das wunderbar schrammelige „Together We Go“), hat bisweilen auch einen ernsten Hintergrund, denn das große Thema des Albums sind psychische Probleme, wie beispielsweise Zwangsstörungen, Depressionen, Einsamkeit, Dissoziation und Stress. So geht es beim absolut beschwingten „Exoskeleton“ und dem treibenden „Run“ um Traumata und die nachhaltigen Auswirkungen, die diese auf die Betroffenen haben können. Von derlei Unbill lässt sich das Quintett jedoch nicht den Spaß an der Musik vermiesen und so kommen auch Songs wie das knackige „Red Dress“ und nach emotionale „Bella Fever“ positiv rüber. Ein Highlight der Platte ist zweifellos der Indie-Dancefloor-Filler „Bittersweet“, der seinem Namen alle Ehre macht, aber auch „Deadly Sins“ lockt mit aller Macht auf die Tanzfläche, bevor „Cool Girl“ tiefenentspannt übernimmt und „Enjoy“ für einen gefühlvollen Abschluss sorgt.

Mit „We Were Girls Together“ bringen POM alles mit, um die Indie-Szene aufhorchen zu lassen. Ihre bewegenden Coming-of-Age-Stories beschreiben wahrlich keine heile Welt und doch klingen die Lieder zutiefst hoffnungsvoll und aufmunternd. Wem es hier nicht in den Beinen juckt, muss verdammt schlechte Laune haben…

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