
Artist | PRIMORDIAL |
Title | The Gathering Wilderness |
Homepage | PRIMORDIAL |
Label | METAL BLADE |
Leserbewertung |
Würden sie es wieder tun? Würden sie wieder ein grandioses Album vorlegen? Im Jahre 2000 avancierte diese irische „Teufelstruppe“ aus dem Stand zu einem meiner Lieblinge, denn die Veröffentlichung „Spirit the Earth Aflame“ kann wohl mit Fug und Recht als Meisterwerk bezeichnet werden. Eine der besten VÖs auf dem damals noch existenten Hammerheart-Label! Im selben Jahr hatte ich das Vergnügen, die Iren auf dem WGT zu erleben, das berühmt-berüchtigte „Metaljahr“, wo man zusammen mit BORKNAGAR auftrat und wahrscheinlich noch heute auf die Gage wartet (Die Veranstaltung ging ja damals mittendrin pleite). Ein weiteres Kapitel der Irrungen und Wirrungen in der Bandhistorie, die selten den geraden Weg wählte. „Storm before Calm“, der 2002er Nachfolger konnte die Erwartungen nicht ganz halten und führte letztendlich zum Split mit der alten Plattenfirma, die ebenfalls auseinanderbrach. Nach einem Jahr der gerichtlichen Querelen konnte man dann 2004 wieder zum Angriff übergehen und hat nun mit Metal Blade einen richtig potenten Partner an der Seite.
Der erste kleine Schock erwartet einen bereits nach den ersten Sekunden des Openers „The Golden Spiral“: Der Sound klingt doch recht verwaschen und undifferenziert. Hatte da nicht der renommierte Billy Anderson (SLEEP, BRUTAL TRUTH) seine Finger im Spiel? Also muss das doch wohl so gewollt sein?! Und richtig, eine kristallklare Produktion würde auch nicht zur musikalischen Ausrichtung des Quintetts passen, allerdings bin ich auch nach X mal Hören noch etwas zwiegespalten. Letztendlich hindert der Sound nicht daran, die kompositorische Klasse der Songs zu erkennen/ genießen, aber ein klein wenig transparenter hätt’s doch schon sein können. Die 7 Stücke selbst sind wiederum Kleinode epischen Pagan Metals, wie eine Mischung aus den emotionalen Parts von ANATHEMA mit Kapellen wie FOREFATHER. Düster, leidend und gequält laviert sich Ausnahmekünstler A. A. Nemtheanga durch die von repetetiven Riffs geprägten Ausbrüche düsterer Emotionalität. Aggression, Melancholie und Gefühl gehen hier eine fast perfekte Symbiose ein, verbunden mit der tiefen Verwurzelung in die einheimische Kultur bzw. Natur. Einzelne Songs braucht man im Grunde nicht hervorzuheben, da viel mehr der monolithische Charakter des Gesamtwerks zählt. Allerdings hat man dann mit „The Coffin Ships“ doch noch einen Übersong im Programm, der vor allem mit seinen unglaublich atmosphärischen ruhigen Parts für Gänsehaut sorgt.
Sie haben es wieder getan… Der Nachfolger von „Spirit the Earth Aflame“ ward geboren. In der Limited Edition zusätzlich mit einer Bonus DVD. Nun können sie nach vorne schauen und ihren Status mit einer Europatour endgültig festigen. Fans des Sängers sei im übrigen noch seine 2te Band empfohlen, welche auf den Namen VOID OF SILENCE hört (Label: Code 666).
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