
Artist | PSYCHEDELIC PORN CRUMPETS |
Title | Night Gnomes |
Homepage | PSYCHEDELIC PORN CRUMPETS |
Label | MARATHON ARTISTS |
Leserbewertung |
Die PSYCHEDELIC PORN CRUMPETS sind eine 2014 gegründete Psych-Fuzz-Rock-Kapelle aus dem australischen Perth. Mastermind der fünfköpfigen Formation ist der Sänger und Gitarrist Jack McEwan, der auch beim fünften Streich „Night Gnomes“ wieder der federführende Songwriter war. Dabei ist erst im Februar 2021 der Vorgänger „Shyga! The Sunlight Mound“ erschienen. Offensichtlich hat Corona bei dem Quintett aus down under, das neben Jack aus dem Gitarristen Luke Parish, dem Schlagzeuger Danny Caddy, dem Bassisten Wayon Billondana und dem Multiinstrumentalisten Chris Young besteht, zu einem wahren Kreativitätsschub geführt.
Die Band hatte sich vorgenommen, dass jeder Song anders enden sollte als er sich anfänglich präsentierte. In diesem Sinne weichen die verzerrten Synthesizer des Openers „Terminus, The Creator“ leichteren Riffs, während mein persönlicher Favorit, das nachfolgende „Lava Lamp Pisco“ ein wahres Riff-Monster ist. Ganz anders kommt „Dread & Butter“ daher, das nostalgischen Folk in petto hat, wohingegen das coole „Bubblegum Infinity“ knackige Gitarren zum Besten gibt. Es hat übrigens fast 50 verschiedene Versionen gebraucht, bis diese Nummer, die sich als Kommentar über die oft hilflose Natur der COVID-19-Pandemie versteht, im Kasten war. „Sherbet Straws“ übernimmt mit verträumten Melodien, die der stolzen Tradition australischer Rockkapellen wie TAME IMPALA und UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA entspringen. Dem Titeltrack „Night Gromes“ ist ebenfalls etwas verträumtes, geradezu mystisches inne. Aber das muss wohl so sein, wenn man ein Lied über geheimnisvolle Kreaturen der Nacht macht. Dafür geht „Bob Holiday“ wieder in die Riff-Vollen, bevor sich „Microwave Dave“ mit psychedelischen Tonfolgen ins Hirn schwurbelt und „Acid Dent“ den Faden temporeich weiterspinnt. Auf der Zielgeraden verzichten die CRUMPETs auf Text und präsentieren „In Dream, Out“ als waberndes Instrumental und auch das finale „Slinky/Holy Water“ mäandert in ähnlichen Psych-Untiefen, wendet sich jedoch noch einmal mit Gesang an die geneigte Zuhörerschaft.
Auch wenn nicht einmal 1 ½ Jahre seit der letzten Langrille vergangen sind, ist „Night Gnomes“ keinesfalls mit der heißen Nadel gestrickt. Einflüsse von Bands wie den bereits erwähnten TAME IMPALA sowie UNKOWN MORTAL ORCHESTRA und den Aussie-Kollegen von KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD sind ebenso zu hören wie die stilistische Nähe zu den Altvorderen von LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH und den BEATLES. Dabei machen die PSYCHEDELIC PORN CRUMPETS ihr ganz eigenes Ding, das sich ob seiner Vielfalt kaum in eine einzige Schublade packen lässt. Gut so!
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