
Artist | QUEEN |
Title | Days of our lives (DVD) |
Homepage | QUEEN |
Label | UNIVERSAL |
Leserbewertung |
Wenn man darüber nachdenkt, welche Bands in den letzten Jahrzehnten für Furore gesorgt haben, kommen üblicherweise einige Namen zum Vorschein. Schränkt man das Raster auf extrem breitbandige Musik ein, die sich irgendwo zwischen Pop, Rock, Jazz, Ballett und zig anderen Einflüssen bewegt und auf Konventionen pfeift, wird die Auswahl schon kleiner. Und wenn man jetzt noch das Augenmerk auf einen extrovertierten Frontmann legt, dann fällt auch gleich der Name QUEEN – eine Band, die mittlerweile 40 Jahre ihr Unwesen treibt und sich auch durch Schicksalsschläge nicht hat zerstören lassen. Was hier nun vorliegt, ist die Story der Band. OK – soweit nichts Außergewöhnliches. Jedoch wirbt man hier damit, dass die Band selbst die Federführung übernommen hat und schonungslos Hintergründe aufdeckt – damit sollte man doch ein Stück ehrlichen Berichts erwarten.
Nach einer kurzen Collage aus Bildern und Stimmen beginnt auch schon der Blick in die Vergangenheit und Anfänge der Band. Und so erfährt man auch gleich, was Brian May vor seiner Zeit bei QUEEN gemacht hat, wo seine Interessen lagen und was er sich erträumte. Kleine Ausschnitte aus dem Treiben seiner früheren Formation SMILE lockern das Ganze auf und zeigen einen Herrn May von einer „neuen“ Seite. Dabei kommen auch Musiker zu Wort, die man später nicht mehr mit QUEEN in Verbindung gebracht hat. Interessant dabei ist, wie Freddy Mercury in die Band kam (ich möchte hier nicht zu viel verraten). Musiker wie auch andere Stimmen der jeweiligen Zeiten (Kritiker, Produzenten, Radiomoderatoren usw.) kommen dabei zu Wort. Und irgendwie bekommt man an der einen oder anderen Stelle immer mal etwas mit, was Einem so nicht präsent war. Sei es der permanente Krieg zwischen diversen Presse-Organen oder anderer Querelen bis hin zu Freddies Habitus, einfach alles einmal ausprobieren zu müssen. Manchmal muss man darüber grinsen und manchmal… halt nicht. Insgesamt kommen die Berichte der Musiker ehrlich daher und vermitteln dem Zuschauer einen tiefen und manchmal beinahe intimen Einblick in das Leben der Band und der Akteure. Das geht soweit, dass man gegen Ende der Anekdoten (der Ton wird dann auch düsterer) einen erkrankten Freddie hört, der meint: „Darling, meine Haltung dazu ist: Fuck it! Ich mache weiterhin alles und zwar mit jedem.“ Als kleinen Bonus gibt es noch einige Musikvideos zu sehen, die zwar sehr schön anzuschauen sind, aber hier gar nicht hätten sein müssen, da sie für mich schlicht und einfach nicht in dieses ambitionierte Werk gehören.
Denn schlussendlich muss ich sagen, dass hier ein kurzweiliger und vor allem informativer Einblick in das Leben einer der wohl wichtigsten Bands der letzten 40 Jahre vorliegt, der die Zuschauer zuweilen überrascht, aber auch zum Nachdenken verleitet. Ein sehr gelungenes Stück Geschichte, das für Fans ein Muss sein sollte und letztendlich auch zeigt, dass Freddies Plan („Ich werde kein Popstar… ich werde eine Legende“) in der Tat gelungen ist.
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