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REA GARVEY - Can’t Stand The Silence

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Artist REA GARVEY
Title Can’t Stand The Silence
Homepage REA GARVEY
Label UNIVERSAL MUSIC
Leserbewertung
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3.0/10 (1 Bewertungen)

REAMONN machen eine Weile Pause, und REA GARVEY tobt sich währenddessen als Solist aus. Seine markante Stimme sorgt natürlich dafür, dass die Verbindung zu seiner alten Band hörbar erhalten bleibt, auch wenn die neuen Songs generell wesentlich poppiger, gefälliger, einen Hauch elektronischer ausgefallen sind und noch ein bisschen mehr mit dem Mainstream schmusen, als REAMONN es sowieso schon tun.

Was nicht heißen soll, dass „Can’t Stand The Silence“ kein angenehmes, nach Pop-Maßstäben auch durchaus gelungenes Album geworden wäre. Es geht schon einmal gut los, mit dem sparsam arrangierten „Take Your Best Shot“, das mit seinen akzentuierten Moll-Gitarrenakkorden ein wenig an CHRIS ISAAK erinnert. Die zurückhaltende Instrumentierung lässt GARVEYs Stimme richtig atmen, und diese Stimme ist dann auch das größte Plus der Platte: Die Songs sind zum Großteil zwar nett, ohne Frage, aber nicht unbedingt herausragend, und gelegentlich driften sie heftig ins Beliebige ab. „Colour Me In“ beispielsweise ist mit dem sperrigen Cello und dem ruppigen Gitarrensolo einfallsreich umgesetzt, aber auch das kaschiert nicht, dass Melodie und der Text mit seinen „Wrong-Strong-Reimen“ allenfalls mittelmäßig sind. Je mehr Dramatik ins Spiel kommt, desto packender wird es auch. „How I Used To Be“ steigert sich meisterlich, und Garvey singt zudem extrem druckvoll und emotional. Das kommt gut, und dass XAVIER NAIDOO bei „My Child“ zwar beteiligt ist, den Song aber nicht dominiert, beweist erneut das gute Händchen von Produzent Andy Chatterley, der hier extrem saubere Arbeit abgeliefert hat. Den besten Song hat sich GARVEY für den Schluss aufgehoben: „End Of The Show“ punktet mit einem großartig treibenden Schlagzeug, allerlei experimentellen Soundspielereien und cleveren Synthi-Elementen, die GARVEY mit seinem intensiven Gesang mühelos zusammenhält. Von diesem Kaliber hätte es durchaus ein paar Titel mehr geben dürfen.

Aber das hätte den Fokus vielleicht auch wieder zu sehr in Richtung Rock verschoben. So bleibt „Can’t Stand The Silence“ ein überwiegend unaufgeregtes, gut gemachtes Debüt, das sich stilistisch irgendwo zwischen den ersten Soloplatten von ROBBIE WILLIAMS und der poppigen Seite von U2 bewegt: melodisch, raffiniert produziert und mit einem Hauch von Melancholie. Nicht revolutionär, nicht neu, aber schön anzuhören.

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