
Artist | RIVERHEAD |
Title | Cancer |
Homepage | RIVERHEAD |
Label | SOUNDS OF SUBTERRANIA |
Leserbewertung |
„Cancer“ ist das zweite Album der dänischen Rock-Combo RIVERHEAD, die 2015 gegründet, 2018 ihre erste Langrille „Nothing“ veröffentlicht hat. Kurze Zeit später kam der Band ihr Sänger Jonas Pedersen abhanden und da sich die Suche nach einem neuen Vokalisten schwierig gestaltete, verlegten sich Martin Medom Olsen (Gitarre), Mixen Lindberg (Bass) und Mads Folmer Richter (Drums) auf das Schreiben von Instrumentalstücken, die sie in Aarhus ihrem Freund, dem Produzenten Jacob Bredahl, vorspielten, als sie in seinem Studio ein paar Demos aufnehmen wollten. Die Chemie zwischen den Vieren stimmte und am Ende war Jacob der neue Sänger von RIVERHEAD. Dass die aktuelle Platte ausgerechnet „Cancer“ heißt, ist kein Zufall, sondern dem Umstand geschuldet, dass diese lebensbedrohende Krankheit einige Zeit später bei Bredahl festgestellt wurde. Parallel zur Behandlung gingen die finalen Arbeiten an der Langrille weiter – ein Prozess, den die Beteiligten als hart, aber auch schön beschreiben.
Das Ergebnis sind in jedem Fall ein kurzes Instrumental, acht energiegeladene, melodiöse Rocksongs mit viel Drive und dank „0806“ erstmals auch eine intensive Akustiknummer. Zuvor lassen es die Jungs aus dem schönen Kopenhagen mit Tracks wie dem treibenden Opener „Time“ und dem dynamischen „Broken Boy“ ordentlich krachen und auch „Love Cuts“ lässt ebenso wie das melancholisch startende „Numb To The World“ nichts anbrennen. Mit „Torches“ und „The Rusty Sound of Love That Dies“ geht’s wieder straight ab durch die Mitte, ehe das pumpende „Survive“ keinen Zweifel daran lässt, dass Jacob nicht vorhat, sich vom verdammten Krebs kleinkriegen zulassen will. Mit „Erupt“ folgt sodann das bereits erwähnte Instrumental, das im Grunde eine kurze, aber hörenswerte Überleitung zum finalen „Karma“ ist, mit dem RIVERHEAD unter Zuhilfenahme von jeder Menge Power den Sieg über den Krebs feiern.
Ich hoffe, dass Jacob Bredahl tatsächlich den Dreh gekriegt hat und gesund ist/bleibt. Der Albumtitel „Cancer“ ist aber nicht nur eine direkte Anspielung auf seinen Krebs, sondern auch eine Metapher für die Widersprüche und Sinnlosigkeiten, auf die man unweigerlich im Leben stößt. Ihren Senf haben RIVERHEAD dazu sehr eindringlich und mitreißend abgegeben. Stimmlich erinnert mit Bredahl übrigens durchaus an Chuck Ragan von HOT WATER MUSIC und wer deren Musik mag, sollte sich auch ruhig mal RIVERHEAD und „Cancer“ reinpfeifen.
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