
Artist | ROMAN FISCHER |
Title | s/t |
Homepage | ROMAN FISCHER |
Label | UNIVERSAL |
Leserbewertung |
Bereits mit 17 Jahren hat ROMAN FISCHER sein bayerisches Heimatdorf verlassen und ist in eine Augsburger WG gezogen, wo er sich schon bald seiner ersten EP widmete. Ein Jahr später folgte die erste LP „Bigger Than Now“ mit zehn melancholischen Popsongs, für die er nahezu alle Instrumente selbst einspielte. Es schlossen sich Supportshows für TOMTE, die SPORTFREUNDE STILLER und die ARCTIC MONKEYS und 2006 die zweite Langrille „Personare“ an. Zu diesem Zeitpunkt war Roman gerade mal 21 Lenze alt und überraschte mit nachdenklichen Pathospophymnen mit dem Klavier als wichtigstem Instrument.
Vier Jahre später ist ROMAN FISCHER mit seinem dritten, selbstbetitelten Streich bei unbeschwerten, verspielten Popnummern angekommen, wofür die Vorabsingle „Into Your Head“ das beste Beispiel ist. Es darf getanzt werden und der Sound geht so umgehend in Ohr und Bein, dass man diesen Impuls kaum unterdrücken kann. Nach diesem Opener geht’s mit „We’ll Never Meet Again“ nicht minder treibend weiter und auch „Not For Everyone“ und „Let It Go“ gefallen mit eingängigen Melodien, die sich dabei jedoch glücklicherweise nicht in Beliebigkeit verlieren. Das dramatische „Lightscrapes“ gibt’s aktuell übrigens auch als Free-Download auf der Homepage des Künstlers. „Beware“ und „Sooner Or Later“ hat Fischer noch vor seinem Umzug nach Berlin in Augsburg begonnen und im schwedischen Studio bei Produzent Patrick Berger fertig gestellt. Hier klingt wieder die melancholische Seite des Indie-Wunderkindes durch, während bei „Some Other Man“ Pianoklänge dominieren und genau wie beim bombastischen „Sequels“ persönliche Erlebnisse aufgearbeitet werden. Die Klavierballade „Out of Control“ ist wohl der ruhigste Vertreter auf der Platte, während sich „All Night All Day“ vor der Neuen Deutschen Welle verneigt und mit schnellen Beats der NDW-/Wave-Vorreitern DAF gedenkt. Hier wechseln die Lyrics alsbald zum muttersprachlichen Idiom, ehe die emotionalen Songs „Sooner Or Later“ und „Carpet“ erneut im internationalen Englisch die letzten Runden anzählen.
Fast könnte man den neuesten Output aus dem Hause ROMAN FISCHER wie bei der guten alten Vinylplatte in A- und B-Seite teilen. Die erste Hälfte ist unbeschwert, ja fast schon ungestüm, bevor die zweite in gefühlvolle Tiefen abtaucht. Auf diese Weise präsentiert sich ROMAN FISCHER gereift, abwechslungsreich und zu jedem Zeitpunkt hörenswert.
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