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ROME - Confessions d´un voleur d´âmes

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Artist ROME
Title Confessions d´un voleur d´âmes
Homepage ROME
Label COLD MEAT INDUSTRY
Leserbewertung
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6.5/10 (6 Bewertungen)

Das Leben im Großherzogtum Luxemburg scheint entweder nicht allzu viel zu bieten zu haben oder aber Jerome Reuter, der Mann hinter ROME, ist vom Virus der Kreativität befallen worden. Anders ist es nämlich nicht zu erklären, dass innerhalb kurzer Zeit mit „Confessions d´un voleur d´âmes“ schon die dritte Veröffentlichung des neuen Sterns im Cold Meat Imperium ansteht. Wobei allerdings auch die Vermutung nahe liegt, dass einige der neuen Titel schon im zeitlichen Umfeld von „Nera” entstanden sein könnten. Mit jenem Album hat ROME die Messlatte zwar selbst sehr hoch gesetzt, aber auch auf dem aktuellen Opus werden erneut alle Register der dunklen und obskuren Spielkunst gezogen.

Zeit für „Bekenntnisse“ also: „Ni dieu ni maître“ markiert mit bombastisch-orchestralen Klängen sowie einem ehrgeizigen Marschrhythmus einen fast stürmischen Beginn, bevor in „The consolation of man“ erstmals die angenehm weiche Stimme von Jerome im Vordergrund steht, begleitet von dezentem Military Industrial und später auch einer düster-romantischen Piano-Melodie. „Le Carillon“ ist zwischenzeitlich lediglich eine kurze Miniatur zum Thema Tod mit deutschen Zeilen, während in „Der Wolfsmantel“ und „Querkraft“ auf überzeugende Weise weiter dem Military bzw. Dark Pop gefröhnt wird. Das folgende „The torture detachment“ ist dann so etwas wie das Herzstück des Albums. Nur basierend auf Akustikgitarre und etwas Choralgesang kommen die darüber erklingenden sanften Vocals von Jerome perfekt zur Geltung und es wird eine wunderbar schwermütige, aber letztlich doch nicht hoffnungslose Stimmung erzeugt. Fragil und feinsinnig liegt die Kraft hier in der Ruhe. Dominanter Military Industrial mit geloopten Streichern flößt anschließend wieder „Le voile de l´oubli“ Leben ein, wohingegen die verbleibenden fünf Tracks allesamt wesentlich ruhiger ausgefallen sind. Hervorzuheben sind noch das folkig-wavige „The joys of stealth“ sowie „Novemberblut“ mit seinem zarten Ambient-Klangteppich, der gelegentlich von einem warmen Pianospiel durchbrochen wird.

Was auf den ersten Blick vielleicht wie ein Sammelsurium an sich verschiedener Stile aussieht, fügt sich aber genreübergreifend mit den Mitteln der Melancholie und der Melodie problemlos zu einem harmonischen, prachtvollen Ganzen zusammen, in dem es einige Perlen und noch viele Details zu entdecken gibt. Auch die multilingualen Liedernamen machen deutlich, dass hier nicht bloß eindimensional zu Werke gegangen wird. Den Vergleich mit „Nera“ muss „Confessions…“ daher nicht scheuen, eine Rangfolge sollte aber jeder für sich selbst aufstellen. Eines ist jedenfalls gewiss: Früher oder später führen alle Wege nach ROM(E)…

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