
Artist | ROTOR |
Title | Sieben |
Homepage | ROTOR |
Label | NOISOLUTION |
Leserbewertung |
Die vier ROTOR-Mitglieder nennen Berlin als ihre Heimatstadt und spielen seit 1998 instrumentale Rockmusik, die sich wohl am besten als ein Mix aus Stoner und Kraut beschreiben lässt. Passend zum silbernen Bandjubiläum serviert das Quartett seinen siebten Studio-Streich, der den Traditionen folgend schlicht und ergreifend „Sieben“ heißt. Auf dem Silberling befinden sich dann auch gleich mal sieben Songs, von denen der Abschluss-Track den Titel „Sieben“ trägt.
Glaubt man der Numerologie, ist die Sieben nicht nur eine Glückszahl, sondern bezieht sich auch auf spirituelles Wachstum und Wissensdurst. Inwieweit ROTOR von dieser These bei den Arbeiten an ihrem siebten Streich beeinflusst wurden, vermag ich nicht zu sagen, wohl aber, dass die Platte durchaus etwas Magisches an sich hat: Es wird endlos gegroovt, harte und zarte Passagen greifen perfekt ineinander und sorgen für einen fesselnden Sound, bei dem einzelne Lieder und die Abwesenheit von Gesang keine Rolle spielen. Mit persönlich gefallen die Jungs am besten, wenn sie es etwas mehr krachen lassen (vgl. „Schabracke“ – wobei an dieser Stelle gerätselt werden darf, ob hier über eine Satteldecke oder eine nicht ganz so attraktive Frau gegniedelt wird). Beim nachfolgenden „Mäander“ fällt die Begriffsbestimmung nicht schwer, denn diese eher getragene Nummer mäandert wirklich im besten Sinne durch die Gehörgänge und setzt sich schließlich im Hirn fest. Der „Kahlschlag“ folgt mit tiefergelegten Stoner-Gitarren, die einer groovenden Virtuosität weichen, ehe das finale „Sieben“ noch einmal alle Register zieht und den/die Zuhörer:in gut gelaunt entlässt.
Aufgenommen wurde „Sieben“ im vergangenen Spätsommer in einem alten Tanzsaal in Meck-Pomm, wofür Charlie Paschen (COOGANS BLUFF) sein Studio in Leipzig leerräumte, bevor wieder daheim alles abgemischt und im ‚Institut für Wohlklangforschung‘ das Mastering stattfand. ROTOR überzeugen dieser Tage mit einem Sound, der immer noch über die Maßen groovt, gleichzeitig aber auch transparenter, leichter und verspielter daherkommt. Eine Kombination, die absolut hörenswert ist und beweist, dass tonnenschwer und schwerelos zumindest musikalisch kein Widerspruch sein müssen.
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