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SATYRICON - s/t

VN:F [1.9.22_1171]
Artist SATYRICON
Title s/t
Homepage SATYRICON
Label ROADRUNNER RECORDS
Leserbewertung
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Schon mit „The Age of Nero“ wurde deutlich, dass SATYRICON am Ende eines (musikalischen) Kapitels angekommen waren. Wie ich damals im Review schon anmerkte, musste die Band vielleicht mal Luft holen. Und das haben Frost (Drums) und Satyr (Gitarre, Vocals) nun für gut 5 Jahre getan und kündigten das neue Werk dann aber auch gleich mit dem Versprechen an, dass kein anderes Album bisher den Geist der Band so einfangen konnte.

Und tatsächlich hat man für das selbstbetitelte Werk einen sehr eigenen Weg gewählt. So hat man für die Aufnahmen komplett auf analoge Aufnahme-Technik gesetzt und z.B. auch auf die Gitarren keinerlei Effekte gelegt. Es soll also pur werden, so richtig pur… Und das ist es. Die Vorgänger „Volcano“, „Now, Diabolical“ und „The Age of Nero“ kann man quasi als Wegbereiter sehen, denn den dort eingeschlagenen Weg nimmt „Satyricon“ auf und perfektioniert ihn. So groovt „Trog on Kraft“ zwar etwas behäbig vor sich hin, imponiert dabei aber durch eindringliche, nicht aufdringliche, Riffs und die dominanten Vocals. „Our World, it rumbles tonight“ wartet mit der Kombination aus kantigen Passagen und sphärischen, mit seichten, fast beschwörerisch klingenden Keys unterlegten Parts auf. „Nocturnal Flare“ startet mit einer sehr einprägenden Melodie, die sich schleppender entwickelt, als man zuerst erwartet. Doch dann nimmt der Song Fahrt auf und erinnert besonders durch die Kombination der Riffs und der grollenden Stimme Satyrs an „The Age of Nero“. Nicht nur auf dem Album, sondern auch in den Erwartungen steht „Phoenix“ im Mittelpunkt jeglichen Interesses. So hat Satyr diesen Song speziell für Sivert Høyems (ehem. MADRUGADA) geschrieben, der als Black Metal-Fan und Freund der Band natürlich sofort dabei war. Und die Kombination aus den klirrenden Gitarren und dem cleanen Gesang ist mehr als herausragend gelungen. Selten so einen erdigen und aufs wesentliche reduzierten Rock-Song gehört! Nach einem Mittelpunkt kommt oftmals eine Wendung. So auch auf „Satyricon“. „Walker upon the Wind“ geht deutlich brutaler und böser zu Werke und Frost haut sogar mal wieder ein paar Blasts raus. Ja, das Album ist einfach SATYRICON und da gehört auch solch ein kantiger Hassbatzen dazu, der locker auf „Now, Diabolical“ zu finden sein könnte. Auch „Nekrohaven“ überrascht. Mit eingängigen Groove-Riffings, verfremdeten Vocals und einem eingängigen Refrain ist dieser Song ein potenzieller Nachfolger für das dennoch unerreicht bleibende „K.I.N.G.“! Wer sich mit SATYRICON beschäftigt, wird auch das Nebenprojekt STORM kennen. Schon damals war das Interesse an Folk vorhanden und die rückgezogen stattgefundenen Aufnahmen lassen dieses Instrumental als mehr als schlüssiges Outro für das Album erscheinen.

Schon von vornerein war klar, dass das neue Album nicht aufs erste Hören zünden wird. Zu einschneidend sind die Änderungen im Songwriting-Prozess und im Sound. Und dennoch erkennt man schnell, dass SATYRICON weiterhin SATYRICON sind und sich dessen wohl bewusster sind als je zuvor. Dennoch benötigt das Werk viele viele Durchläufe, aber dann entwickeln sich Songs wie u.a. „Trog on Kraft“, „Phoenix“ und „Nekrohaven“ zu wahren Meisterwerken, die dieses Album zu einem genauso wichtigen Album in der Band-Geschichte machen wie „Nemesis Divina“ und „Now, Diabolical“!

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