
Artist | SAXON |
Title | Call to arms |
Homepage | SAXON |
Label | UDR/ EMI |
Leserbewertung |
Auch auf dem 19.(!) Album ihrer Karriere bleiben die NWOBHM-Veteranen SAXON ihrer Linie treu und machen das, was sie am besten können: reinrassigen Heavy Metal spielen! Diesmal klingt das Ganze bewusst oldschooliger an die glorreichen 80er erinnernd, ohne jedoch frisches Blut missen zu lassen. So NWOBHM-betont musizieren die alten Weggefährten IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr, SAXON lassen diese wohl wichtigste Heavy Metal-Phase erneut aufleben.
Schon gleich der vorpreschende Opener „Hammer of the Gods“ überzeugt mit Power, prägnantem Riffing und einem nach wie vor brillierendem Biff Byford am Mikro. Klingt durch die saftige Produktion dennoch im Hier und Jetzt verlotet. „Back in ´79“ geht genau in die andere Richtung und schleicht wuchtig BLACK SABBATH-like aus den Boxen, Knallertrack! Auf der Produktionsseite muss man aber auch im Hause SAXON kleinere Brötchen backen, das kann man sofort heraushören. Der Banger „Surviving against the Odds“ und der episch-melodische Groover „Mists of Avalon“ halten das Level locker hoch, mit dem balladesken Breitwandtiteltrack erinnert man ein weiteres Mal an die großen Songs der 80er, ohne diese blind zu kopieren. Und das ist die ganze Kunst bei diesem Werk: Man orientiert sich ganz klar an der eigenen Vergangenheit ohne jedoch danach zu klingen! Man präsentiert also NWOBHM 2011. OK, „Chasing the Bullet“ atmet etwas zu reichhaltig AC/DC, rockt aber. Dafür schickt man mit dem Speedbanger „Afterburner“ einen der wohl schnellsten SAXON-Tracks ever ins Rennen! Das arg bei DEEP PURPLE (lupenreines „Perfect Stranger“-Blackmore-Riff!) angelehnte Epik-Teil „When Doomsday Comes (Hybrid Theory)“ überzeugt trotz der offensichtlichen Einflüsse und präsentiert mit Keyboard-Gast Don Airey (u.a. DEEP PURPLE/ OZZY/ RAINBOW) den richtigen Mann dazu. Auch das modern hart rockende „No Rest for the Wicked“ sollte Metalheads, die sonst bei NWOBHM eher die Nase rümpfen, davon überzeugen, dass sie es hier mit einer der bodenständigsten und beständigsten Kapellen im ganzen Zirkus zu tun haben! Die liefern einfach immer, mit jedem Release ab und versuchen gar nicht erst, auf irgendwelche Züge aufzuspringen. Mit dem typischen SAXON-Groover „Ballad of the Working Man“ beendet man diese etwas zu kurze Scheibe, denn man rauscht unter 40 Minuten durchs Ziel. Die orchestrale Version des Titeltracks ist zwar geil zum Schluss, aber auch nur als Bonus sinnvoll.
Abgesehen davon, das der gute Biff sich selbst etwas zu weit nach vorne gemischt hat und das Schlagzeug zu undifferenziert scheppert, gibt´s hier nix zu bekritteln. Eine ganze Ecke stärker als die letzten Alben und somit ganz klare Kaufempfehlung an alle klassischen Heavy Metal-Fans da draußen!
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