
Artist | SCHANDMAUL |
Title | Anderswelt |
Homepage | SCHANDMAUL |
Label | F.A.M.E. RECORDINGS |
Leserbewertung |
Am 14. November 2008 wollen SCHANDMAUL mit 5.500 Fans im Münchner Zenith ihren zehnten Band-Geburtstag feiern und schon jetzt bekommt ihr ein Geschenk in Form des sechsten Studioalbums „Anderswelt“. Was ist eine „Anderswelt“? Antwort: ein Paralleluniversum. Eine Oase, in der man alle seine Sorgen vergisst. Den Alltag verdrängt. Und in etwas völlig Neues eintaucht. „Der Hörer soll durch das Tor, das wir mit unserer Musik öffnen, in eine andere Welt gelangen“, sagt SCHANDMAUL-Violinistin Anna Katharina Kränzlein. „Dort kann er sich fallen lassen, abschalten, eine Auszeit nehmen und neue Kräfte tanken.“
Womit im Grunde schon alles gesagt ist zur neuesten VÖ der Mittelalter-Folk-Rocker. Die Damen und Herren bleiben ihrem Stil treu und kombinieren Texte in deutscher Sprache, die von mittelalterlich inspirierten Geschichten, Mythen und Sagen handeln, mit einer Musik, die von Schalmeien, Drehleiern, Dudelsäcken, Geigen und Akkordeon beherrscht wird. Aber auch Gitarre, Bass und Schlagzeug haben ihren Platz bei SCHANDMAUL, wodurch die Band eine große, sehr gemischte Fangemeinde um sich scharen kann, welche die letzten Alben der Bayern bis auf vordere Hitparadenplätze gepusht hat. Auch die 14 Stücken der „Anderswelt“ werden ihre Liebhaber finden. Der Opener „Frei“ verbindet Schalmeien mit treibenden Drums und „Krieger“ gefällt mit funky Bassläufen und knackigen Gitarrenläufen, die auf den bekannten Mittelalter-Sound treffen. Der Titeltrack entführt wie versprochen in eine träumerische Märchenwelt, bevor „Königin“ Raum lässt für wilde Fantasien. Dunkle Seiten offenbart „Zweite Seele“, während das verspielte „Die Braut“ die traurige Geschichte vom Königssohn erzählt, der seine Geliebte nicht heiraten darf. Weitaus fröhlicher fällt da der Song „Missgeschick“ über einen übermütigen Weiberhelden aus. Zu den getragenen Songs zählen hingegen „Sirenen“ und „Stunde des Lichts“, wonach der „Fiddlefolkpunk“ zum ausgelassenen Tanzen auffordert. Der Song klingt ein wenig nach den Erlanger Kollegen FIDDLER’S GREEN und verzichtet gänzlich auf Gesang. Dramatisch und ein bisschen melancholisch geht’s mit „Augen auf!“ weiter, dann übernimmt der „Wolfmensch“ zur mittelnächtlicher Stunde das Regiment. Liebliche Flötentöne erschallen bei „Drei Lieder“, womit in Minnesänger-Manier musiziert wird. Bleibt noch „Prinzessin“, das als eine Art Gute-Nacht-Lied sanft in süße Träume gleiten lässt.
Wie gesagt, SCHANDMAUL verzichten auch bei ihrer sechsten Studiolangrille auf Experimente und setzen auf Bewährtes. Damit werden sie sowohl den Weg in die Charts finden als auch volle Häuser bei ihren Konzerten haben.
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