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SEABOUND - Speak in Storms

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Artist SEABOUND
Title Speak in Storms
Homepage SEABOUND
Label DEPENDENT
Leserbewertung
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8.0/10 (2 Bewertungen)

Welch schöne Überraschung, der singende Psychologe ist wieder da! Nach über 7 Jahren Pause kehren SEABOUND an die elektronische Oberfläche zurück. Das ursprünglich in Bielefeld beheimatete Projekt begeisterte mit den vorangegangenen Werken (insbesondere „Beyond Flatline“ und die superbe „Poisonous Friend“-EP) all diejenigen, die im Synthetik-Genre mehr als stumpfe Beats und Knicklicht-Beschallung sehen. Danach herrschte erstmal Ruhe im Keyboard, Herr Spinath lehrt als Professor im Saarland, und sein Instrumental-Kollege Martin Vorbrodt lebt mittlerweile in den Staaten. Nicht zu vergessen die Nebenprojekte EDGE OF DAWN/ GHOST & WRITER. Doch vor 2 Jahren begann eine transatlantische Kollaboration (diesen Begriff zitiere ich mal gerne aus der Promoinfo), der wir letztendlich Studio-Album Numero 4 verdanken, welches – so viel nehme ich schon mal vorweg – in keinster Weise enttäuscht.

Mit den ersten beiden Tracks startet man vergleichsweise sperrig, doch davon sollte man sich nicht irritieren lassen. Gerade die eher komplexeren SEABOUND-Kompositionen entfalten auf Dauer einen ungeheuren Reiz. „For Life“ und „Contraband“ bestechen mit sphärischen Klängen und ausgeklügelter Laut-/ Leise-Dynamik. „For Another Life“ fällt dann deutlich eingängiger und… ja tanzbarer aus, ohne an Qualität einzubüßen. Schnell fühlt man sich wieder heimisch bei den typischen Refrains mit den sich überlagernden Stimmeinsätzen und den überwiegend sehr wohlklingenden Melodiebögen. In dieselbe Richtung tendieren auch „A Grown Man“ und das ansatzweise Future Poppige „Everything“, wo man schon nach kurzer Zeit gar nicht anders kann, als mitzuträllern. „Liberty Rose“ als eher unspannendes Interlude dazwischen ignorieren wir einfach mal, zumal auch im hinteren Bereich weitere Soundperlen warten wie der epische Abschluss „Black Feathers“ oder das sich perfekt steigende „Lair“. Auffällig meiner bescheidenen Meinung nach das insgesamt etwas „tiefer“ wirkende Sound-Design und die ein oder andere Ähnlichkeit zu den Labelmates MIND.IN.A.BOX in Sachen AthmoSPHÄRE. Und auf die üblicherweise sehr intelligenten Texte des Herren Psychologen bin ich noch gar nicht eingegangen, wobei ich gestehen muss, dass die für mich eher sekundär sind in diesem Genre.

Ob man nun qualitativ ganz anschließen kann an die Vorgänger, vermag ich noch nicht abschließend zu beurteilen. Auf jeden Fall ein wichtiges Release für die deutsche Electro Landschaft, das im April auch live vorgestellt wird. Die Limited Edition enthält zusätzlich noch einige Bonus Tracks, die mir allerdings nicht vorlagen.

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