
Artist | SEVERE ILLUSION |
Title | No More Alive Than You Deserve |
Homepage | SEVERE ILLUSION |
Label | COMPLETE CONTROL PRODUCTIONS |
Leserbewertung |
Kennt ihr die Oldschool-EBM-Formation SEVERE ILLUSION? Ich nicht! Jedenfalls bringen die Schweden laut Pressetext nach vielen Jahren „endlich“ wieder ein neues Album heraus, das das typische „ich kritisiere mal am besten wieder alles“-Schema repräsentieren soll. Und was machen die Herren nun wirklich? Eigentlich genau das, womit sie in der Info „angeben“, sie haben den „modernen“ Strömungen der „Szene“ getrotzt und verfolgen ihre Vision von EBM, die sehr stark an FRONTLINE ASSEMBLY oder SKINNY PUPPY erinnert und schön rausgekrächzt wird.
Vielleicht würde ich mit der CD etwas gemäßigter umgehen, wenn sie das Niveau der genannten Bands hätte, aber die ersten Songs siechen vor sich hin und langweilen mich eher, so ein B-Ware Zeugs brauche ich seit den 90ern nicht mehr, diese langweiligen Strukturen und Elemente wurden damals bis zum Erbrechen ausgeschöpft, somit wirkt es eher wie „unnötig abgestanden“, es ist sozusagen Zu-Tode gefischt. „To The Wall“ gibt sich ein wenig dreckiger, das wird es schon interessanter, und das anschließende „När Helvetet Kom Till Byn“ kann man als EBM-Song erster Güte bezeichnen, aber einen faden Beigeschmack hat es immer noch. Mit „Cultural Identity“ und „Rotating Knives, Yes“ versucht man dann etwas verdrehter, künstlerischer zu agieren, CLOCK DVA lassen grüßen, nett gemacht, aber es macht einen irgendwie auch nervös. Ausgerechnet mit dem letzten Track “Dirt“ wird es dann nochmal interessant, der Junge kann richtig singen, die Melodie ist cool, und auch die Auswahl der Sounds ist gelungen, sicherlich der Favorit der Scheibe, aber das reißt es dann auch nicht mehr raus… leider.
Nein, abgesehen von der eher bescheiden Soundqualität der CD, kann mich das Album nicht richtig packen, zu oft klingt das Ganze langweilig und öde, ein paar Songs lassen zwar Hoffnung aufkeimen und reißen einen aus der Lethargie heraus, aber in der Summe ist es ein eher zweifelhaftes Werk. Wer von so was nicht genug bekommen kann, soll die Jungs gerne mit einem Kauf unterstützen, aber hört lieber erst hinein, denn in der heutigen Masse von Veröffentlichungen hole ich mir nur noch Sachen, die meine musikalische Sammlung wirklich bereichern und keine unbedeutende „Warteschleifenmusik“.
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