
Artist | SIX FEET UNDER |
Title | Bringer of Blood |
Homepage | SIX FEET UNDER |
Label | METAL BLADE RECORDS |
Leserbewertung |
Ich muss gestehen, ich habe wirklich lange gebraucht, um mir eine Meinung über dieses Album zu bilden, und selbst jetzt ist es eine zwiespältige. Von der Plattenfirma als die „größte Death Metal Band der heutigen Szene“ bezeichnet gibt es doch einiges, was an der fünften regulären Scheibe der Amis (die „Graveyard Classics“mal ausgenommen) sauer aufstößt. Da wäre als erstes die Produktion zu nennen, die Barnes selber zu verantworten hat. Was zum Teufel hat ihn geritten, die Gitarren und vor allem die Drums derart zahnlos in den Hintergrund zu mischen? Da ist überhaupt kein Druck, da ist keine Aggressivität, das ist maximal eine Rock-Produktion. Stattdessen dominiert seine Stimme, die zweifelsohne ihre Reize hat, hier aber oft eher heiser als brutal erklingt. Die spitzen Schreie, die tiefen Laute existieren und sorgen für Höhepunkte, sind aber etwas dünn gesät.
Womit wir bei den Songs wären, von denen es durchaus einige gute gibt, als da wären: „Murdered in the Basement“ mit dem geilen Refrain, „Blind and Gagged“, welches schnell nach vorne losgeht oder das nachfolgende „Claustrophobic“, versehen mit einem Klasse-Mosh Part. Auch das Kernstück (textlich gesehen) „Amerika the Brutal“, wo Barnes mit der Bigotterie und der Verlogenheit der Bush-Administration abrechnet, kann auf ganzer Linie punkten. Demgegenüber stehen Songs wie der Opener, der vollkommen spannungslos am Hörer vorbeirauscht. Klar, wir sprechen hier von SIX FEET UNDER und keiner progressiven Metal Truppe, d.h. „simpel“ und „effektiv“ sind hier die passenden Schlagworte, aber ideenlos darf es dadurch nicht werden. Und manchmal stürzt das Quartett bei diesem Balance-Akt auch ins Tal der Langeweile ab. Ein wenig mehr Tempi-Wechsel wären bei der ohnehin „niedlichen“ Produktion nicht fehl am Platze gewesen.
SFU haben keine schlechte Scheibe abgeliefert, aber auch keine großartige und schon gar nicht ihre beste (das ist meiner bescheidenen Meinung nach immer noch ihre erste). Eigentlich schade, wenn man das vorhandene Potenzial betrachtet, hier könnte in Zukunft aber noch einiges gehen und vor allem, lasst bitte jemand anders produzieren! Für Fans der Bands natürlich ein Pflichtkauf, der Rest sollte einfach mal Probehören und dann entscheiden…
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