
Artist | SIX FEET UNDER |
Title | Death Rituals |
Homepage | SIX FEET UNDER |
Label | METAL BLADE |
Leserbewertung |
Manchmal dauert es eine Weile, bis Kritik endlich angenommen und verarbeitet wird. So scheint es auch im Fall Chris Barnes und SIX FEET UNDER zu sein, denn erst jetzt, nach langen Jahren mit mittelmäßigem Death Metal, sich selbst wiederholenden Lückenfüllern und lediglich der Bedienung der Die Hard-Fans, gibt es auf „Death Rituals“ endlich eine Entwicklung zu bemerken. Gut, textlich handeln die Texte wie gewohnt von „Schlachtplatte GmbH & Co. KG“ und der gute Frontstaubsauger mit Dreads grummelt und quiekt wie eh und je, aber das Songwriting hat doch eine Veränderung vorzuweisen.
Keine Bange, Death Metal steht weiterhin im Fokus der Florida-Krawallbrüder, allerdings lassen sie nun mehr Variationen zu. So rotieren bei “Death by Machete“ nicht nur drückende Riffwalzende, sondern auch einige melodische Passagen und treibende Thrash-Parts. „Involuntary Movement of Dead Flesh“ (ähm… ja genau!) rockt mit einem Schuss Punk nach vorne und lässt so ein wenig den Groove alter „Haunted“-Tage wieder aufkommen. Auch „Eulogy for the Undead“ lässt eine ordentliche Schüppe „Warpath“ aufkommen. So einen mächtigen Death N’Roll-Groove hat man von SIX FEET UNDER schon seit Jahren nicht mehr gehört. „Seed of Filth“ schraubt einem dann mit langsamen und verdammt tief drückenden Riffings schön brutal und gemächlich die Birne ab. Mit „Bastard“ hat man zur Halbzeit mal wieder eine Cover-Version rausgehauen. Und wem sonst als MÖTLEY CRUE sollten die US-Deather schon Tribut zollen? Auch wenn die Cover-Scheibe beinahe das Todesurteil für die Band war, macht es dennoch wieder Spaß zu hören, wie Barnes einen solchen Rock-Klassiker durchs Unterholz gurgelt. Nachdem IGGY POP dann einen Kommentar auf dem AB hinterlassen hat, groovt sich „Shot in the Head“ solide death/ thrashig durch die Boxen. Eine klassische SFU-Schraube! „Ten Deadly Plagues“ sammelt dann einmal alles, was SFU von Beginn bis heute ausmacht: Drückendes Death Metal-Riffing, eingängig, groovig, gnadenlos moshend! Unverkennbar SFU!“Crossing the River Styx“, ein melodisches Instrumental soll dann das Outro stellen, doch mit „Murder Addiction“ schlagen Barnes & Co. noch mal deftig uptempo hinterher.
Endlich endlich, muss man sagen, sind die Jungs wach geworden. Mit „Death Rituals“ sult man sich nicht mehr im Eigenlob und ruht sich auf vergangenen Lorbeeren aus. Nein, nun regieren endlich die packenden Groove-Keulen. Keine Ahnung, ob jemand Barnes die umnebelte Kiffer-Birne freigepustet hat, aber „Death Rituals“ ist seit vielen Jahren das abwechslungsreichste und packendste SIX FEET UNTER-Album geworden, welches erfreulichweise mit einem mächtig druckvollen und trockenen Sound ausgestattet wurde. So geht das Jungs!
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