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SMOKEY FINGERS - Columbus Way

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Artist SMOKEY FINGERS
Title Columbus Way
Homepage SMOKEY FINGERS
Label TANZAN MUSIC
Leserbewertung
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8.5/10 (2 Bewertungen)

Ich persönlich habe in Bezug auf harte Gitarren beim Stichwort Italien immer nur an wahlweise düsteren oder aber überbordend sinfonischen, in jedem Fall aber übertrieben pathetischen Metal gedacht. SMOKEY FINGERS schicken sich nun an, diesen Stereotyp nachhaltig zu revidieren.

Das seit 2008 in fester Besetzung existierende Quartett legt mit „Columbus Way“ sein offizielles Debütalbum vor und darauf zu hören gibt es, man höre und staune, richtig gut abgehangenen und originären Southern Rock, der nicht nur stellenweise an die Großmeister dieses Genres erinnert. Mit letzteren sind natürlich LYNYRD SKYNYRD gemeint, und die erwähnten Reminiszenzen sind kein Zufall, schließlich haben Sänger Gianluca Paterniti und Gitarrist Diego Dragoni bereits früher zusammen in einer Tribute-Band musiziert. So verwundert es denn auch nicht, dass besonders der Gitarrensound an „Simple Man“ oder „Sweet Home Alabama“ gemahnt. Aber auch sonst klingt da so einiges nach staubigen Südstaaten-Pisten und einem viel zu vielten Whiskey, inklusive der Texte über Frauen, Blues, nächtliche Autofahrten, Schwänze und Jack Daniel’s (und die Kombination aus all dem). Ganz ohne Klischees kommen die Italiener eben doch nicht aus. Müssen sie aber auch nicht, denn das Gesamtbild ist stimmig und stets ein wenig dreckig, wie es sich für solcherlei Musik schließlich auch gehört. Das Tempo der Songs bewegt sich überwiegend im Midtempo und unterliegt nur leichten Schwankungen, meistens in Richtung etwas mehr Langsamkeit. Trotzdem ist dem Album insgesamt eine angenehme Dynamik zu Eigen, was wohl der songwriterischen Kompetenz der vier Herren zuzuschreiben ist. Die Produktion ist angenehm erdig, alle Instrumente sind klar und transparent abgemischt, auch das immer wieder auftretende Banjo kommt gut durch und setzt interessante Akzente. Und schließlich, und ich bin mir nicht sicher, ob es an der Stimmfärbung Paternitis liegt oder an der grundsätzlichen Melodieführung: ich fühle mich immer wieder (sehr angenehm) an JON BON JOVIs „Blaze Of Glory“ erinnert, obwohl „Columbus Way“ eigentlich viel rockiger ist und sowieso ganz anders klingt. Aber irgendwie….

Fazit: eine kurzweilige knappe Stunde mit einem Dutzend gut abgehangener Rocksongs, die ideal zum Auto fahren sind. Sicherlich nicht mehr aber vor allem auch nicht weniger. Anspieltipps: das treibende „The Lover“, der stampfende Rocker „The Good Countryside“ oder das absolut großartige „Born To Run“.

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