
Artist | SPEECH DEBELLE |
Title | Freedom of Speech |
Homepage | SPEECH DEBELLE |
Label | BIG DADA |
Leserbewertung |
2009 gab’s für SPEECH DEBELLE den Mercury Music Prize für ihr Debüt „Speech Therapy” als „Album of the year“ und jetzt ist die 28-jährige Süd-Londonerin mit ihrem Nachfolger „Freedom of Speech“ am Start. Serviert werden Texte über Revolution und Liebe, die ein musikalisches Gewand aus Pop, R&B und Hip Hop erhalten haben.
Los geht’s mit dem zackigen „Studio Backpack Rap“, dem sparsam instrumentierter Sprechgesang folgt, der auf den Namen „Live For A Message“ hört. Für den ruhigen Track „Blaze Up A Fire“ wurden die englischen Hip-Hop-Künstler ROOTS MANUVA und REALISM ins Boot geholt, um gemeinsam die letztjährigen Ausschreitungen in Großbritannien zu thematisieren. Überhaupt beschäftigt sich die Musikerin, die selbst jahrelang keinen festen Wohnsitz hatte, sehr mit sozialen Missständen und politischen Fehlentwicklungen. Als Beispiele seien hier „Eagle Eye“ (erneut unterstützt vom Kollegen REALISM) und „Collapse“ genannt, die beide das Hauptaugenmerk auf die Lyrics lenken und die Musik in den Hintergrund verbannen. Daneben gibt es jedoch auch einen waschechten Popsong wie das tanzbare „I’m With You“, dem das dramatische „Sun Dog“ folgt. Natürlich kommt auch das Thema „Beziehungen“ nicht zu kurz; so hängt bei„Elephant“ der Himmel voller Geigen und „X Marks The Spot“ nimmt sich der Sache mit treibenden Drums an.
SPEECH DEBELLE ist eine Rapperin mit Herz und Seele, die zweifellos etwas zu sagen hat, mit ihrem speziellen Sound aber vermutlich nur eine kleine eingeschworene Gemeinde erreichen wird. So fehlt bei ihrer Mucke halt der Gangsta-Style und Spaß-Hip-Hop macht die Dame nun auch nicht wirklich. Vermutlich werden wie beim Erstling also eher wieder die Kritiker begeistert sein und die Plattenkäufer und Konzertbesucher üben sich in Zurückhaltung. Am ehesten wird SPEECH DEBELLE mit „Freedom of Speech“ wahrscheinlich in ihrer Heimat Erfolg haben, wo die Hörer den Kontrast zwischen der Musik und den Texten, zwischen perlenden Beats und wütenden Worten, am besten verstehen und nachvollziehen werden.
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