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SUICIDE COMMANDO - Implements of Hell

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Artist SUICIDE COMMANDO
Title Implements of Hell
Homepage SUICIDE COMMANDO
Label OUT OF LINE
Leserbewertung
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7.8/10 (16 Bewertungen)

Die musikalische Karriere von Johan Van Roy aka SUICIDE COMMANDO währt mittlerweile fast ein Vierteljahrhundert, sehr beeindruckend insbesondere in einem Genre, das immer wieder kurzfristig Stars und Sternchen hervorbringt. Doch hier gilt eindeutig „Substance over Style“ – Philosophie und Ausrichtung des Projekts haben sich in all der Zeit eher marginal verändert, der Sound ist unverkennbar, modischen Trends hecheln andere hinterher. So widmet sich der Belgier auch in der neuen Dekade wieder seinen Lieblingsthemen Mord, Folter, Religion, Gewalt und Verderben, personalisiert in diesem Falle durch den Serial Killer „Albert Fish“. Wie sangen die durchgeknallten Grindcoreler von MACABRE doch so schön? „Albert Fish – Was Children your favourite Dish?“ Der Herr (lebendig zwischen 1870 und 1936) war ein (Zitat Wikipedia) „polymorpher Perverser“, Sadist, Sadomasochist, Perverser, Kannibale. Sein Mordwerkzeug waren die sogenannten „Implements of Hell“, die hier vergleichsweise dezent aber hübsch aussagekräftig im SAW-Stil das Cover Artwork ziehen. Dass ihn angeblich Gott zu seinen Untaten trieb, passt in den SC-Kosmos wie eine weitere Faust aufs Auge.

Dieses erste Studioalbum nach 4 Jahren und zugleich das Langspiel-Debüt für Out Of Line zeigt Johan in guter Form, die leichten Abnutzungserscheinungen von „Bind, Torture, Kill“ können an dieser Stelle vermieden werden, ohne dass man die bandeigenen Klassiker erreicht. Aber daran sind schon ganz andere Künstler gescheitert. Der Opener „The Pleasures of Sin“ erweist sich als Uptempo Tanzflächenknaller erster Güte, der sich nahtlos in die Riege der suizidalen Gassenhauer einreiht. Mit „The Dying Breed“ präsentiert sich Johans „andere“ Seite: Verschleppt und reduziert erhält diese interessante Rhythmuskonstruktion einen gewissen Oldschool Touch, der auch ältere Anhänger zufriedenstellen dürfte. Ansonsten regieren absolut typische Melodiefetzen zu harsch verzerrtem „Gesang“ und treibenden Beats. Im Grunde genommen unnötig, näher auf das Songwriting einzugehen, denn es ist absolut archetypisch (und gutklassig!) ausgefallen. „Come down with me“ und das brachial-aggressive „Die Motherfucker Die“ wurden ja bereits vorab veröffentlicht, was der Qualität dieser Okolyten in keinster Weise schade. Hier und da finden sich zwar vereinzelt monotone Parts, welche die angestrebte hypnotische Wirkung nicht ganz erreichen, insgesamt hält SUICIDIDE COMMANDO das Unterhaltungslevel aber weit über dem Durchschnitt, auch in der heimischen Anlage ein durchgängiger Hörgenuss.

Dieser erhöht sich noch weiter mit den limitierten Editionen, die mir leider nicht zur Verfügung stehen, so existiert eine 2-Disc-Variante mit Remixen von beispielsweise LEAETHER STRIP, XOTOX oder KOMOR KOMMANDO und für die ganz beinharten „Devotees“ ist die Fanbox inkl. dritter 6-Track Single (darunter eine :WUMPSCUT: Bearbeitung von „God is in the Rain“) plus Shirt und allerlei Gedöns zu empfehlen. Johan könnte sich nach all den Jahren eigentlich auf „Begleit-Veröffentlichungen“ für anstehende Live-Konzerte konzentrieren. Wenn in diesem Zuge aber noch neue Hits auf die Menschheit losgelassen werden, umso besser. Serial Killer Electro at its best!

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