
Artist | SUTCLIFFE JUGEND |
Title | With extreme prejudice |
Homepage | SUTCLIFFE JUGEND |
Label | COLD SPRING RECORDS |
Leserbewertung |
Je oller desto doller. SUTCLIFFE JUGEND feiern dieses Jahr ihren 30. Geburtstag. Und während viele Musikformationen in diesem hohen Alter ruhiger werden, sind die beiden Briten aktiv wie nie zuvor. Und das laut und kompromisslos. Gleich zwei neue Alben in kürzester Zeit sind nun erschienen, das hier besprochene „With extreme prejudice“ auf dem alteingesessenen Industrial-Label Cold Spring Records. Ex-WHITEHOUSE Kevin Tomkins gründete SUTCLIFFE JUGEND 1982 als Sub-Projekt. Der Name ist ein Konglomerat aus dem britischen Serienmörder Peter Sutcliffe und der nationalsozialistischen Hitler-Jugend. Provokant also ab der ersten Stunde. Und musikalisch entwickelte sich aus dem Projekt schnell einer der, wenn nicht sogar DER harscheste/ aggressivste Vertreter des Power Electronics. Nach einer Unterbrechung von Mitte der 80er bis 1995
Kevin und Paul haben drei Jahre an dem neuen Material gearbeitet und ihr bis dato vielfältigstes Album geschaffen, sowohl musikalisch als auch lyrisch. Gewohnt harsche Power Electronics werden durch ruhige Tracks wie „Lucky“ oder „Death of a post christian humanist“ ergänzt. Und mit „Oblivion“ findet sich auch Dark Ambient in der Runde. Auffallend und dem Werk guttuend ist der intensive Vocal-Einsatz, der sich in jedem Track findet, von fiesen Schreieinlagen bis hin zu rezitativem Charakter variiert und dem augenscheinlich große Bedeutung zugewiesen wird. Auch bei den Noiseeinlagen sind SUTCLIFFE JUGEND näher am Industrial als je zuvor. Die beiden Briten haben damit ihren Legendenstatus weiter ausgebaut.
Das alles macht „With extreme prejudice” zu einem sehr spannenden und interessanten Album und einer uneingeschränkten Kaufempfehlung für Fans des Genres. Trotz einiger Veränderungen bleibt SUTCLIFFE JUGEND nach wie vor Musik der extremen Superlative, die den Hörer zwingt, seine Vorurteile und Tabus in Frage zu stellen. Für Außenstehende ist das neue Werk 70 Minuten Krach. Aber wir wissen es ja besser.
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