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TEDDYBEARS STHLM - Fresh!

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Artist TEDDYBEARS STHLM
Title Fresh!
Homepage TEDDYBEARS STHLM
Label SONY/ EPIC
Leserbewertung
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9.0/10 (2 Bewertungen)

Achtung, die Bären sind los! Nachdem ich schon mit DOWNSET eine verloren geglaubte Legende wiederbeleben durfte, kommen nun die TEDDYBEARS STHLM (steht für Stockholm) auf den Seziertisch. Nun gut, vielleicht keine Legende im eigentlichen Wortsinne, aber für Eingeweihte durchaus eine Kultcombo, deren Spur ich 1996 aus den Augen verlor. 1991 gegründet (na wo denn wohl?) brachte man in noch blutjungem Alter das Debüt „You are Teddybears“ auf dem schon lange nicht mehr existenten Armageddon-Label heraus. 17 frische, durchgeknallte Songs zwischen Geknüppel, Crossover und infantilem Wahnsinn, damals eine meiner Lieblingsscheiben. Danach erschienen noch 2 weitere Alben, von denen ich das letzte – „Rock `n` Roll Highschool“ aus dem Jahre 2000 – bereits nicht mehr wahrgenommen habe. Nun sind sie zurück, immerhin noch mit 3 von 4 Männern der Urbesetzung.

Und verrückt sind die mittlerweile um die 30jährigen Herren immer noch: Die CD wird beispielsweise mit einer 3D-Brille ausgeliefert, mit der man im Booklet in ungeahnte Sphären vordringen kann. Es gibt also nicht nur die düsteren „Becks“ und „Wallanders“ dort oben in Skandinavien, nein auch totale Spaßvögel, die vor nichts und niemandem halt machen. Der Sound hat sich in der letzten Dekade allerdings erheblich gewandelt: Zwar spielen Gitarren noch eine gewisse Rolle, aber von den Hardcore/ Crossover-Eruptionen ist nichts übergeblieben. Stattdessen regieren Hip Hop, Ragga und Elektronik-Elemente: Das ganze mit ein paar lockeren Riffs vermengt ergibt puren Alternative Pop, so in etwa wie die schwedische Light-Variante der BLOODHOUND GANG. Die meisten Tracks machen schon nach wenigen Durchläufen ungemein Spaß, wenn man denn nicht gerade Black Metal-Fan ist. „Different Sound“ und „Little Stereo“ leben von der Dynamik und den „catchy“ Refrains. „Magic Kraut“ erinnert nicht von ungefähr an die NDW, das Quartett hat auf jeden Fall auch eine Vorliebe für KRAFTWERK und Konsorten. Das abschließende, verträumte Instrumental „Alma“ könnte sogar von VANGELIS stammen und beendet die variantenreiche musikalische Reise auf eher besinnliche Weise. Ein paar Drogen könnten beim Kompositionsprozess Pate gestanden haben, so irrwitzig fallen manche Momente aus. Da sind auch die wenigen langweiligen Stücke wie „The Lord’s 115th Dream“ zu verschmerzen.

Mich haben die neuen Teddybären überzeugt, die von PAIN bis hin zu den BEASTIE BOYS Fragmente vermischen und daraus einen extrem Party-kompatiblen Sound machen, der in die Beine geht, ohne oberflächlich zu sein. „Teddybear Music“ eben!

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