THE BACON BROTHERS - Philadelphia Road – The Best of

Wer bei THE BACON BROTHERS an einen neuen Werbeschachzug eines Burger-Unternehmens denkt, liegt glücklicherweise daneben. Ganz unbekannt ist einer der „Herren Bacon“ aber nicht. Kevin, seines Zeichens Schauspieler in Filmen wie „Footloose“; „Apollo 13“, „Flatliners“ & Co, hat seine Berufung eigentlich in der Musik – ebenso wie sein Bruder Michael -, der Film- und Fernsehkomponist ist. Gemeinsam musizieren die Brüder seit 15 Jahren und veröffentlichen mit „Philadelphia Road“ nun eine Best of ihres Schaffens.

Das Musiktalent ist keinesfalls geringer als die Schauspielkunst, aber gleich 19 Tracks auf die CD zu packen, macht das stete Americana-Singer/ Songwriting zu einem zähen Vergnügen. Kevin Bacons Stimme ist wie geschaffen für den melodischen Gitarrenrock, sein Songwriting ausgefeilt. Selbst an das amerikanische Urangstthema 11. September traut er sich mit dem – überraschend – rhythmischen „Unhappy Birthday“ heran. Die meiste Zeit flaniert er aber über den American Way of Life, umschifft die kitschigen Gefilde von Liebesballaden und nähert sich dem Folk an. Als Mitteleuropäer tut man sich damit aber relativ schwer, was die Songs auf die melodische Rhythmik reduziert, die aber auf Albumlänge schnell ermüdet. Ein Lichtblick das Duett mit den Bellamy Brothers, das gegen Ende des Albums nochmal etwas Leben einhaucht.

Kevin Bacon und sein Bruder Michael machen definitiv stimmige amerikanische „Folksmusik“. In der Tradition großer Singer- und Songwriter können sie das amerikanische Herz sicherlich berühren – als Europäer kann man sich dagegen weniger damit identifizieren. Aber Hollywood liegt auch nicht umsonst in den USA…

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