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THE BEAUTY OF GEMINA - Iscariot Blues

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Artist THE BEAUTY OF GEMINA
Title Iscariot Blues
Homepage THE BEAUTY OF GEMINA
Label DANSE MACABRE
Leserbewertung
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7.6/10 (18 Bewertungen)

Wenn eine Formation im Vorprogramm von UNHEILIG aufspielt und dadurch NICHT den großen Durchbruch erlangt, kann man ihr das eigentlich nur positiv auslegen, oder? So geschehen bei den Schweizern THE BEAUTY OF GEMINA, die zu den wenigen Kapellen aus dem Goth-Umfeld zählen, die qualitativ anspruchsvolle und nur sehr wenig klischeebehaftete Mucke zelebrieren. Mit ihren bisherigen 3 Alben (2006 – 2010) konnte man bereits einige Szene-Erfolge feiern, und auch live wussten die Mannen um den charismatischen Michael Sele stets zu überzeugen. Mit dem neuesten Album setzt man dem verräterischen Jünger biblischer Geschichte ein musikalisches Denkmal.

Bluesig allerdings fallen die 10 Kompositionen zu keiner Zeit aus, es sei denn man konzentriert sich allein auf die Genre-verwandte, düster-melancholische Stimmung, die insbesondere von Seles ausgezeichneter Stimme erzeugt wird. Der Mann IST die Band, daran besteht kein Zweifel, die Mischung aus Bowie-Gestus und Eldritch-Timbre klingt ungemein verführerisch, wenngleich bei Zeiten auch extrem prätentiös. Damit sollte man aber als Dark (Rock)-Fan umgehen können. Und rockig ist die Scheibe fürwahr, deutlich Gitarrenorientierter als früher startet man gleich mit dem urtypischen Goth Rocker „Voices of Winter“ durch. Erschreckend allerdings die dumpfe Produktion insbesondere im Drum-Bereich, soll das old school sein? Ohne jeden Druck klappert das Schlagzeug pappig durchs Unterholz, wenn man die Lautstärke anständig nach oben regelt, geht der Klang aber halbwegs ok. Es folgt das wavige „Haddon Hall“, bevor es mit „Badlands“ das erste Mal in ruhigere Gewässer geht, hier scheint auch ein wenig Südstaaten-Flair durch. Mangelnde Abwechslung kann man dem eidgenössischen Kollektiv jedenfalls nicht vorwerfen, sehr interessant auch das Trip Hop-angehauchte „Stairs“ an Position 5. Generell steht im 2ten Abschnitt der Scheibe die Elektronik wieder mehr im Vordergrund, ohne allerdings den nötigen „Drive“ missen zu lassen, bevor es mit dem mantra-artigen „Last Night Home“ auf die Zielgerade geht.

Ein sehr starker Einstieg ins dunkel-romantische 2012 – ausgefeilte Arrangements, hervorragende Stimme, Gänsehaut-Passagen und wenn nötig auch pathetische Ohrwurm-Momente. Was anderes als Perfektion stand bei TBOG allerdings auch nicht zu erwarten, abgesehen von der etwas „merkwürdigen“ Produktion also ein Pflichtkauf für qualitätsbewusste Schwarzheimer.

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