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THE DEVIL’S BLOOD - The Thousandfold Epicentre

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Artist THE DEVIL’S BLOOD
Title The Thousandfold Epicentre
Homepage THE DEVIL’S BLOOD
Label VAN RECORDS
Leserbewertung
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5.0/10 (4 Bewertungen)

Hm, darf man gegen THE DEVIL´S BLOOD derzeit überhaupt das Wort erheben? Mir doch scheißegal! Ich habe nicht nur bei dieser völlig überbewerteten Combo den Eindruck, dass hier auf Teufel-komm-raus (haha…) ein gewisser Sound massiv etabliert werden soll und alle schön ins gleiche Horn der großen Vorredner stoßen, nur damit man dabei ist. Objektivität? Fehlanzeige! Gut, die wahrt niemand so ganz und eine Rezension ist immer auch eine subjektive Sache. Wenn´s dann aber fast rein subjektiv wird und nahezu religiöse Ausmaße annimmt, dann kann man sich nur noch am Kopf kratzen. Dieses ganze Okkult-Brimborium und Gefasel von antikosmischem Satanismus (was ist da denn kaputt???) braucht keine Sau (außer vielleicht den paar Verirrten, die das auch zu Hause ausleben… soll´s ja geben) und es wird wohl kaum jemand der glühenden Musik-Verehrer seine heimische Stätte okkultistisch eingerichtet haben und blutbesudelte Samstagabende in antikosmischen Sphären abhalten. Wenn doch, meinen Segen habt Ihr… es verschwenden ja auch genug Leute ihre Lebenszeit mit anderem religiösen Unfug. Jedem das Seine. Aber deswegen muss man noch lange nicht versuchen, anderen diese Combo aufzudrängen und als das Größte seit Erfindung der Stromgitarre hinstellen. Denn das sind THE DEVIL´S BLOOD mitnichten, fertig!

Was sie sind, ist eine gute 70er-Retro-Rockband mit leichten 80er-Metalanleihen und eben okkultem Touch. Das wabert dann schon mit schickem Drive aus den Boxen, so beim Opener „On the Wings of Gloria“, der mit Vehemenz ins Ohr fährt. Hier, wie auch beim folgenden 70er-Wabersong „Die the Death“ wird aber auch unüberhörbar klar, dasx Fronterin und Selim-Schwester Farida zwar gut singt und ihr Gesang auch zur Mucke passt, aber doch limitiert ist. Auf die teils beschwörende Theatralik ihrer Vocals muss man auch können. „Within the Charnal House of Love“ ist ein eingängiger Retro-Rocker, der kurz und knackig komponiert ist, gut ins Ohr läuft und die direkte Ausrichtung der Band in der ersten Hälfte der Scheibe nachhaltig unterstreicht. Trotzdem hat man sehr ähnliche Sounds schon in den goldenen 70ern vernommen, es wird natürlich von TDB nicht das Rad neu erfunden (wie manche Kollegen meinen…). Das Material ist dennoch stark, lediglich die Produktion hinkt da etwas hinterher. Das klingt mir alles etwas zu verschwommen, einige feine Einzelheiten und Instrumente verschwinden so im Gesamtsound. Man kann auch heutzutage einen warmen Retrosound produzieren und dennoch alles klar verständlich präsentieren, besonders im Schlagzeugbereich hätte man mehr rausholen können. Die Gitarren in dem simplen aber erneut sehr eingängigen „She“ sind eindeutig von frühen IRON MAIDEN beeinflusst, was man nicht nur bei diesem Song feststellen kann. Mit dem Titeltrack wird dann die eher experimentelle, spacige Jamseite der Band in der zweiten Albumhälfte eingeläutet. 9 Minuten lang ist dieser erste Epic, der mit schönen Akustiksounds beginnt und dann mit einem geklauten Riff einsetzt (hört mal direkt hintereinander JETHRO TULLs „Locomotive Breath“-Riff und dann TDB…! Merkt das eigentlich keiner???)! Dennoch schöner Song. „Fire Burning“ mit seinen THE DOORS-Orgeln zu Beginn ist nochmal etwas zackiger und rockt umgehend ins Ohr, da hat der Selim schon ein Händchen für, das will ich ihm auch gar nicht absprechen. Eher atmosphärisch-Soundtrackartig wird´s mit den letzten 3 Songs. „Everlasting Saturnalia“ schleicht extrem reduziert in die Gehörgänge, das lange „The Madness of Serpents“ arbeitet mit manisch-monotoner Melodie und ist ein gefundenes Fressen für Space Rock-Fans der HAWKWIND-Gemeinde, während das 15-minütige Schlußmonster „Feverdance“ aus kaum wahrnehmbaren Hintergrundtönen und Gesängen besteht, nach gut 10 Minuten auch mal Sounds im Vordergrund hat (sphärische Space-Gitarre und monotone Tribal-artige Drums) und eigentlich ein vertontes Nichts darstellt.

Somit hätten wir unterm Strich eine knappe Stunde reine Spielzeit starken 70er-Retro-Rock mit teils hoher Hitdichte. Mehr aber auch nicht. Keinesfalls ist die Band in einem Atemzug mit überlebensgroßen Meistern wie RAINBOW, BLACK SABBATH oder RUSH zu nennen! In diese Liga wird aber auch in absehbarer Zeit keine andere Combo je wieder vorstoßen, so dass man THE DEVIL´S BLOOD durchaus direkt dahinter einreihen kann. Hautsache die Band zerbricht nicht an dem derzeitigen, völlig überzogenen Hype…

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