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THE GASLIGHT ANTHEM - The ’59 Sound

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Artist THE GASLIGHT ANTHEM
Title The ’59 Sound
Homepage THE GASLIGHT ANTHEM
Label SIDE ONE DUMMY
Leserbewertung
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7.9/10 (32 Bewertungen)

Auf der Visions Party im Bielefelder Forum nahm ich das erste Mal Notiz von ihnen. Zwar spät in Anbetracht immerhin schon 2er Veröffentlichungen aber dafür gewaltig. Die Rede ist von THE GASLIGHT ANTHEM aus New Brunswick in New Jersey. Der Bundesstaat, der uns immerhin Jay und Silent Bob schenkte. Die schwer tätowierte Truppe um Reibeisen-Sänger Brian Fallon wird zwar vielerorts als Punkband geführt, der Soundmix ist aber um einiges vielschichtiger, wenngleich sich die Kompositionen untereinander nicht übermäßig unterscheiden. Das macht aber gar nichts, wenn man damit einen so mitreißenden, erdigen und ja irgendwie ehrlich wirkenden Sound fabriziert.

Der Opener „Great Expectations“ schürt ebensolche durch einen gnadenlos schicken Refrain, der sich nach 2, 3 Durchgängen nur so ins Gehirn fräst. Ein absoluter Sommerhit für Indieske Punkrocker (oder rockende Indies, wie’s halt beliebt). Dazu mit offenem Verdeck cruisen, den Ellenbogen in den Wind halten (bei den Damen kann man dann so schön die Fledermausarme sehen) und seine Kleine mit der noch freien Hand am Knie tätscheln. Der folgende Titeltrack ist nur minimal schlechter ausgefallen. Ein wenig Folk, Punk Attitüde und die Erdigkeit von längst in Vergessenheit geratenen Kapellen à la BIG COUNTRY, THE HOOTERS oder MIDNIGHT OIL. Die jüngere Generation wird als Vergleich eher AGAINST ME heranziehen, mit denen man schon unzählige Gigs absolviert hat. Doch ein wesentlicher Einfluss wird erst ab Song Numero 3 offenbar: THE CURE! Das Rhythmusfundament und die flirrenden Saitenläufe von „Old White Lincoln“ (wieder ein Top Hook)/ „High Lonesome“ atmen diesen New Wave Geist durch sämtliche durchstochenen Poren. Kombiniert aber mit Brians „Arbeiterstimme“, die authentischer kaum sein könnte, ergibt sich zwangsläufig eine spannende Liaison von filigraner Ruppigkeit. Mit „Film Noir“ schaltet man das erste Mal einen Gang runter, was auch nötig ist, um die grandiose aber nichtsdestotrotz leicht monotone Stimmung aufzubrechen.

Nuff said, hört euch den Rest dieser tollen Platte ganz einfach selber an, die jeden Fan vorwärtspeitschender Rock Musik in eine enthusiastische Stimmung versetzen sollte. Egal ob er nun vor oder nach 1959 geboren wurde. Genau wie in einer Best of-Show kombinieren die Herren nämlich Einflüsse der letzten 5 Dekaden zu dem Sommer-Album für die Alternative Fraktion. Und natürlich live erst recht phantastisch. Nehmt mich beim Wort.

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