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THE MARS VOLTA - Noctourniquet

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Artist THE MARS VOLTA
Title Noctourniquet
Homepage THE MARS VOLTA
Label WARNER
Leserbewertung
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6.4/10 (10 Bewertungen)

Es gab mal eine texanische Band namens AT THE DRIVE-IN, die machte Post-Hardcore und trennte sich 2001. Anfang dieses Jahres erklärten die Herrschaften ihre Reunion, doch das ist eine ganz andere Geschichte, die hier nicht erzählt werden soll. Vielmehr entstanden aus AT THE DRIVE-IN die beiden Kapellen SPARTA und THE MARS VOLTA. Während Jim Ward und Tony Hajjar das eher songorientierte Post-HC/ Alternative-Projekt SPARTA gründeten, hoben Cedric Bixler-Zavala (Gesang) und Omar Alfredo Rodriguez-Lopez (Gitarre) die experimentelle Prog-Rock-Combo THE MARS VOLTA aus der Taufe, deren sechster Longplayer unlängst das Licht der Plattenläden erblickt hat.

Das Ergebnis hört auf den Namen „Noctourniquet“ und soll der Stilrichtung „Future Punk“ zuzurechnen sein. Nun ja, für mich bleibt es teilweise sehr verkopfter Prog, der gelegentlich auch was von einer Seventies-Rock-Oper hat (vgl. „The Malkin Jewel“). Das ruhig beginnende „Empty Vessels Make The Loudest Sound“ ist da fast schon Mainstream und bleibt bis auf wenige Störgeräusche und gelegentliches Gitarrengeschrammel erstaunlich eingängig. Davon ist der Opener „The Whip Hand“ ebenso wie das folgende „Aegis“ in seiner verqueren Slow Motion weit entfernt. Leichte Kost ist definitiv etwas anderes. Da macht auch das konfuse „Dyslexicon“ mit seinen albtraumhaften Melodiebögen keine Ausnahme. THE MARS VOLTA fordern von ihren Zuhörer volle Aufmerksamkeit, sonst will sich die Musik einfach nicht erschließen und selbst dann machen es die Amis ihren Fans nicht leicht, denn irgendwie sind Nummern wie „Lapochka“ oder auch „In Absentia“ ein wenig blutleer geraten. Nicht jedes Expermiment glückt halt auch und so bleibt vom verschleppten „Imago“ eigentlich nicht viel mehr als eine knarzende Langaxt in Erinnerung, bevor „Molochwalker“ mit allerlei Loops und Hooks nach vorn rockt. Mit „Trinkets Pale of Moon“ und „Vedamalady“ schlagen die Herrschaften wieder ruhigere Töne an, ehe der Titeltrack „Noctourniquet“ mit allerlei Gefiepe und Geschwurbel um die Ecke kommt. Auf der Zielgeraden ist der Opera-Style wieder greifbar, nur singt diesmal keine dicke Frau, sondern Kollege Bixler-Zavala, der seine Stimme mal in Falsett-Höhen steigen lässt, um dann wieder in mannestypische Tiefen einzutauchen. Bleibt noch „Zen And Two Naughts“ das nicht minder polarisierend ausgefallen ist und je nach persönlicher Vorliebe an den Nerven zerrt oder für Begeisterungsstürme sorgt.

Ich muss gestehen, dass ich THE MARS VOLTA auf ihrer sechsten musikalischen Reise nicht immer folgen konnte. Manches Mal sind die Texaner einfach zu weit von meinem Weg abgekommen, so dass ich gelegentlich schlicht den Anschluss verloren habe. Und eines darf man von THE MARS VOLA nicht erwarten: Die Jungs warten nicht auf Nachzügler, die ziehen ihr Ding durch und scheren sich dabei einen Dreck um Konventionen und Regeln.

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