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THE MIRIMAR DISASTER - s/t

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Artist THE MIRIMAR DISASTER
Title s/t
Homepage THE MIRIMAR DISASTER
Label UNDERGROOVE
Leserbewertung
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Kündigt die Musikwelt einen neuen Act aus Sheffield an, so hält manch einer den Atem an, denn ist ihm eben dieser durch so manche Combo dieser Stadt schon einmal genommen worden. Müßig jetzt, wie viele Kollegen vor mir, die Liste der Künstler zu zitieren, welche eben diese geographische Gemeinsamkeit teilen, nur nach mehreren Streitgesprächen mit Briten, warum die ARCTIC MONKEYS die Welt NICHT erobern werden, sei mir dieses Namedropping gestattet. Eine neue Band also aus UK, die sich anschickt mit ihrem selbstbetitelten Debüt zumindest Teile der geneigten Hörerschaft in ihren Bann zu ziehen und das schaffen sie, um das schon einmal vorweg zu nehmen, nicht durch Melodien. Beim ersten, relativ unbedarften Hören treten bedingt Ähnlichkeiten in Richtung MARS VOLTA oder MASTODON zu Tage, was nicht zuletzt durch diesen halsbrecherischen Gesangs-Kamikaze bedingt ist. Beim Versuch, dem Sound ein Gesicht zu geben, ob nun Thrash oder Speed oder gar Hardcore, wird man vom Info bestätigt, zugleich Meinungsbildend alleine gelassen.

„Gnadenlos Brutal“ will man sein und fordert dabei nur noch mehr die Endverbraucher auf, sich darüber zu amüsieren, was sicherlich von Unverständnis herrührt. Allem voran ist eins klar: Hier ist etwas kreiert worden, was seines Gleichen suchen muss. TOOL und eben MASTODON dürfen sich Paten schimpfen, wenn auch Wucht und Energie eher dem Hardcore entsprechen. Prog und Punk zeugen hier völlig neuen Nachwuchs, dem Tante Thrash und Onkel Rock die Lehre mit auf dem Weg geben. Das ist manchmal nicht besonders gut hörbar, aber immer „unique“ und außerordentlich instrumentalisiert. Da wird kein Schlagzeug gespielt, sondern eine Drum Wand aufgebaut (ja , ja man haut auch ausgiebig den Chinesen!). Der Opener „Persius“ konfrontiert sogleich die Zielgruppe mit allem, was man zu bieten bereit ist. Kaum gelingt es, ein Stück unter 7 Minuten zu bringen, bis dann mit „Let them stay behind“ geradezu knackige 5:55 Minuten geboten werden. Unabhängig davon könnten TMD wohl auch mal PANTERA gehört haben. Dieses Album springt niemanden wirklich an, es ist schwierig, kantig und selbst wenn man alle Namedroppings hier zu seinen Faves zählt, wird man die Band nicht unbedingt mögen. Fast scheint es, als würde die Formation in jedem Song darauf lauern, zuzuschlagen, nur einmal, in „Her tides bear no compassion“ scheint ein wenig Harmony durchzuscheinen, was sich aber letztlich als Intro zum gewaltigen „Black Dawn“ entpuppt.

Ein Album wie eine Lawine auf Talfahrt: Man muss es nicht mögen, aber es ist da und wird dich mitreißen.

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