
Artist | THE SERVANT |
Title | s/t |
Homepage | THE SERVANT |
Label | EDEL RECORDS |
Leserbewertung |
Coolness und gute Musik passen normalerweise nicht zusammen. Wer zu sehr damit beschäftigt ist, ob die Frisur sitzt, wird sich um so etwas wie Songs nicht mehr kümmern können. Gut, dass THE SERVANT da eine Ausnahme bilden.
Denn diese Band versteht es sowohl, auf dem Cover wie Rockstars zu posieren (samt Sonnenbrillen und bösem Blick) und zugleich die euphorisierendsten, energiegeladensten, ergreifendsten und emphatischten Melodien zu schreiben, die man seit langem gehört hat. Frontmann Dan Black (verdammt cooler Name) klingt wie Ian Broudie, seine Band wie die LIGFHTNING SEEDS in einem viel zu engen Käfig und während der knurrende und krachende Elektro-Rock von „Cells“ noch gurgelnd und pumpend in den Gehörgängen zappelt, brechen einem Zeilen wie „You put your hand upon the window/ The town/ And I thought you look just fine to me“ bereits das Herz. Die Angst vor Dur-Akkorden, die Furcht vor positiven Gefühlen, das Offenlegen der eigenen emotionalen Palette, sie alle haben für eine gute Dreiviertelstunde keinen Platz. Viele Songs erscheinen zunächst unspektakulär, nisten sich dann aber wie eine Endlosschleife im Gehirn ein, schlagen ihre Haken und lassen nicht mehr los: „Body“ (merkwürdigerweise keine Single) ist so gut, dass man es kaum erträgt, „Glowing Logos“ eine Art „Hey Jude“ des 21. Jahrhunderts.
Das bereits erwähnte „Cells“ läuft jetzt in einer Instrumentalversion während des „Sin City“-Trailers auch in den Cinemas dieser Welt, da wirkt das geflügelte Wort vom „ganz großen Kino“ schon nicht mehr ganz so schlimm. Ein paar coole Bands räumen das Feld, eine neue nimmt ihren Platz ein. Ein ausgezeichneter Tausch.
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