
Artist | THE SONIC BOOM FOUNDATION |
Title | s/t |
Homepage | THE SONIC BOOM FOUNDATION |
Label | VELOCITY SOUNDS |
Leserbewertung |
Es ist schon bemerkenswert, denn so richtig lässt sich der Manchester Rave nicht zu Grabe tragen, wenn es heute noch Bands wie KASABIAN oder von mir aus auch THE SONIC BOOM FOUNDATION aus Leipzig gibt. Eine Musikbewegung, die ihren Ursprung Mitte der 80er und ihren Höhepunkt Anfang der 90er hatte, müsste 2008 doch eigentlich mausetot sein, oder? Bloß, dass sie auch später noch so einige Bands, die nicht völlig erfolglos sind oder waren, beeinflusst hat, wie z.B. THE PRODIGY. Die Symbiose aus Elektronik und Gitarren beherzigen THE SONIC BOOM FOUNDATION ebenfalls, tanzbar sind sie allemal und immer mit einem Bein im Noise. Nur der Gesang von Fmlyn erinnert sehr viel mehr an die HAPPY MONDAYS als an KEITH FLINT und Konsorten, was dann wiederum eine gewisse Nähe zu KASABIAN widerspiegelt. Der Sprechgesang von Funkmaster Franklyn bleibt allerdings meist ein wenig monoton, allerdings passiert ja Gott sei Dank noch so einiges mehr. Joey am Bass und Gräfe am Keyboard haben nämlich schon vor einigen Jahren bei THINK ABOUT MUTATION Krach gemacht und die haben auch damals schon technoide Klänge mit bratenden Gitarren vermengt.
Textlich gesehen schrammen THE SONIC BOOM FOUNDATION allerdings nur knapp an der Katastrophe vorbei, wobei sie halt einfach nur Party machen wollen und dafür braucht es keine tief greifenden Lyrics. Selbst nennen sie ihren musikalischen Eigenentwurf „Rock ’n‘ Roll ’n‘ Rave-Energizer“, was erst mal ziemlich platt klingt, aber wenn die Scheibe mit einer angemessenen Lautstärke im CD-Player rotiert, will man da kaum noch widersprechen. Obwohl dann doch so manches recht platt geraten ist und im Falle von „Access All Areas“ – dem Opener – tatsächlich gar an DEICHKIND erinnert. Dieses selbstbetitelte Debüt der vier Leipziger hinterlässt ein ambivalentes Gefühl bei seinen Hörern. Einerseits möchte es rauf und runter getanzt werden, allerdings sollte der Kopf dazu komplett ausgeschaltet werden, andererseits ist es eben gelegentlich monoton und platt. Wer das gut zusammen bekommt, wird mit „The Sonic Boom Foundation“ seine helle Freude haben.
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