THE STATTMATRATZEN - Egoshooter

Eines mal vorweg: THE STATTMATRATZEN lassen sich in keine Schublade stecken und wer niedliche Rock-Miezen erwartet, ist hier total falsch. Sie als „Girl-Band“ zu bezeichnen, wäre ebenso fatal, denn sie wissen, was sie wollen und verbiegen ist nicht. Ihr Debütalbum „Egoshooter“ ist reiner Punk. Gerade heraus – textlich wie auch musikalisch. Allein der Bandname lässt schon darauf schließen, dass sie weit entfernt von den anderen Püppchen der Szene und vom Kommerz sind.

Punk ist ja normalerweise eher schroff zusammengeschustert. „Egoshooter“ allerdings erfreute sich des professionellen Könnens von Archi (TERRORGRUPPE). So kommt es dann, dass trotz der rotzigen Texte und schrammelnden Gitarrenriffs eine glatt produzierte Angelegenheit aus der Sache wird. Das nimmt dem Ganzen keinesfalls das Flair. Nein, eigentlich wird „Egoshooter“ damit zu einer wirklichen Konkurrenz für die Weichspül-Rock-Bands. Gute Deutschpunk-Produktionen sind eh schon lange überfällig und THE STATTMATRATZEN passen perfekt in diese kaum besetzte Nische. Die Texte sind simpel, aber einfallsreich, handeln vom Kommerz, zwischenmenschlichen Themen und allen anderen Dingen, mit denen man ein wenig provozieren kann. Damit haben die Berlinerinnen das Rad zwar nicht neu erfunden, aber die Kurve gut gekriegt. Auch wenn ich eigentlich nicht der größte Punk-Fan bin, schaffen die Mädels es trotzdem, mich in ihren Bann zu ziehen. Dass sie Spaß an dem haben, was sie da tun, ist unüberhörbar und verschafft dem Sound einige Sympathiepunkte. Gerade die Mischung aus witzigen und ernsten Themen macht das Album zu einem echten Genuss. 15 Songs liefert der Tonträger insgesamt und kommt dabei auf gute 40 Minuten. Ohrwurmpotenzial bietet vor allem „Fütter Dein Ego“. Aber auch „Kopfsalat“ und „Sensationelle Neuigkeiten“ setzen sich sofort fest und nach kürzester Zeit kann man auch schon mitsingen.

Obwohl alles in sich stimmig und rund ist, werden sich die Geister trotzdem scheiden. Bei den STATTMATRATZEN wird es sich so verhalten: Entweder man vergöttert sie oder man mag sie überhaupt nicht. Sicher ist aber, irgendwas dazwischen wollen die Vier auch gar nicht sein und allein diese Haltung darf man schon klassisch Punk nennen!

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.