
Artist | THOROFON |
Title | Exkarnation |
Homepage | THOROFON |
Label | ANT-ZEN |
Leserbewertung |
Die Mission THOROFON war 2005 nach der Albumtrilogie sowie diverser EP-Veröffentlichungen ja eigentlich abgeschlossen. Nach zehn Jahren endete damit ein Stück Musikgeschichte. Aber sofort erblickten THE MUSICK WRECKERS das Licht der Welt. Die poppigere Version von THOROFON setzte sich wohl aber nicht so gut durch. Obwohl die einzig erschienene Platte nicht schlecht war. Zeit also, Bewährtes wieder auszugraben. Und siehe da, 2010 kehrten THOROFON mit diversen Liveauftritten zurück und beim Maschinenfest 2011 wurde dann auch ein neues Album namens „Exkarnation“ vorgestellt.
Geändert hat sich einiges. THOROFON sind jetzt nicht mehr GENEVIÈVE PASQUIER und Anton Knilpert aka Dan Courtman, sondern Isabelle Wörner und Daniel Hofmann. Die gleichen Personen, nur jetzt mit bürgerlichem Namen. Und auch musikalisch betreten THOROFON (etwas) neue Wege. Mit „Exkarnation“ „entfleischen“ sich die beiden von ihrem bekannten, gewöhnungsbedürftigen Sound. Eine gewisse Popkultur ist dem neuen Werk nicht abzusprechen. Die Orientierung geht dabei in die Renovierung klassischer Industrial-Legenden wie THROBBING GRISTLE, CABARET VOLTAIRE, PORTION CONTROL und SPK mit deutlichen Verweisen auf Minimal Elektro und Angst Pop. Nicht wegzuhören ist auch der unlängst von HAUS ARAFNA eingeschlagene eingängige musikalische Stil. Dabei behalten THOROFON aber ihre eigenen Trademarks und liefern ein qualitativ sehr gelungenes Album ab. Der Sound ist schön sauber aufgebaut aus analogen Grooves, Sequenzern und elektronischen Flächen. Untermalt wird er von genau der richtigen Mischung aus Clean-Gesang und Verzerrung. Auf „Exkarnation“ finden sich mit dem genialen SPK-Cover „Flesh and Steel“ (neben anderen) richtige Tanzflächenfüller. Aber auch „ruhige“ Tracks wie „Skinmelt“ verschaffen dem Hörer eine ordentliche Portion Gänsehaut. Für Fans der alten Stunde bietet sich „Dust“ an. Trotz poppiger Elemente besteht keine Gefahr der Anbiederung: Auf Mainstream-Anhänger bzw. „normale“ Musikfreunde dürfte „Exkarnation“ nach wie vor die gewünschte Portion Verstörung ausüben.
Was ist nun aus THE MUSICK WRECKERS geworden? Na, egal. Hauptsache THOROFON sind wieder da. Und bleiben es auch hoffentlich noch lange. Denn „Exkarnation“ ist hypnotisch, eingängig und berauschend. Die „Entfleischung“ war ein voller Erfolg und macht diese Scheibe zu einem absoluten Pflichtkauf.
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