TIM BOWNESS - Abandoned Dancehall Dreams

Der gebürtige Engländer TIM BOWNESS ist schon ein alter Hase im Musikgeschäft. Bereits 1987 erschaffte er zusammen mit STEVEN WILSON von PORCUPINE TREE das Duo NO-MAN, das etliche Studio-Alben herausbrachte. Aber er arbeitete auch immer mit renommierten Musikern wie zum Beispiel Robert Fripp oder Peter Hamill zusammen. Alles Künstler, die sich in der Prog-Rock-Szene zu Hause fühlen. Aber erst 2004 traute er sich an sein erstes Solo-Werk „My Hotel Year“ heran. Jetzt, zehn Jahre später, kommt er nun mit seinem zweiten Werk „Abandoned Dancehall Dreams“ daher.

Musikalisch bewegt er sich im Prog-Gefilde, gemischt mit viel Electronica. Somit schafft er eine wundebar träumerische Atmosphäre, die an manchen Stellen sogar an die ruhigeren Lieder von ANATHEMA erinnern. Stimmlich klingt er wie ein Mix aus STEVEN WILSON und PETER GABRIEL. All diese Referenzen zeigen, dass hier ein Vollblutmusiker am Werke ist. Gleich beim Opener „The Warm-up Man Forever“ kommt er mit einem sehr ruhigen verträumten Stück daher, als ob jemand im Mondlicht zum Song leicht wie eine Feder tanzen würde. Die perfekte Übereinstimmung von Musik und Stimme wird in „Beaten By Love“, einem Treffpunkt zwischen üppigen sowie wunderschönem Gesang, genau richtig dosiert. Dazu kommt noch die geschmackvolle und innovative Instrumentierung. Der Hörer wird angezogen von der besonderen Stimmung und dann nicht mehr losgelassen von den Texten. Untermalt von eingängigen Melodien, erzählt er uns Dinge, die so wahr und traurig sind. Das einzige, was am Ende fehlt, ist eine Lösung. Eine Medizin für all die Wunden unseres Zeitalters, in die TIM BOWNESS seinen Finger legt.

Dies ist einfach eine Platte zum Genießen und Entspannen – bei gleichzeitig hohem Anspruch. Eine seltene Kombination in der heutigen Musikwelt, in der einem jeden Tag ein wahre Flut von überflüssigen Veröffentlichungen entgegen rollt. „Abandoned Dancehall Dreams“ besitzt eine zeitgemäße Produktion, die Songs aber nie steril klingen lässt. Die elf Tracks geben ein Gefühl, von der Möglichkeit zu wandern, zu erforschen und los zu lassen.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.