
Artist | TRI STATE CORNER |
Title | Ela Na This |
Homepage | TRI STATE CORNER |
Label | HAMMERSOUND |
Leserbewertung |
Bouzouki rocks! Zumindest wenn es nach TRI STATE CORNER geht. Die Kölner Band mit griechischen, polnischen und deutschen Wurzeln macht Hardrock mit griechischen Einflüssen, die sich dahingehend äußern, dass zwischendrin immer mal wieder das traditionelle griechische Lauteninstrument, die Bouzouki, zu Gehör gebracht wird.
Das für eine Hard’n’Heavy-Kapelle eher ungewöhnliche Saiteninstrument kommt bereits beim Opener „Back Home“ zum Einsatz und macht vor allem Appetit auf einen Gyros-Teller. Der Sound wird zu diesem Zeitpunkt nur unwesentlich davon beeinflusst, bei „My Saviour“ bleibt sie sogar ganz außen vor. Stattdessen übt das Quintett sich im melodischen Power-Rock, der vielleicht ein bisschen zu dick aufträgt. Beim Titeltrack bekommt der Mann an der griechischen Langaxt dann schon mehr zu tun, auch der Gesang erhält eine hellenische Färbung – zumindest vermute ich das, bin des Griechischen nicht mächtig. Mit „Out of Sight“ geben die Herrschaften ordentlich Gas, auch „Remaining Moments“ hält nichts vom Rumtrödeln, allerdings erhärtet sich in mir der Verdacht, dass TRI STATE CORNER gern die ägäische Ausgabe von RUNNING WILD wären. Was auch gar nicht so abwegig ist, da TSC-Drummer Christos Efthimiadis eine Zeitlang auch bei RUNNING WILD die Felle bearbeitet hat. Als wollten sie meine Bedenken zerstreuen, hauen sie als nächstes „Welcome To Paradise“ raus, welches mit knackigen Gitarrenriffs startet, mir dann aber wieder etwas zu theatralisch rüberkommt. Bei „Alone“ dürfen sich stakkatoartige Gitarrensounds mit lieblichen Bouzoukiklängen abwechseln, insgesamt ist diese Nummer etwas ruhiger ausgefallen, wobei aber nicht am nötigen Druck gespart wurde. Als müsste verlorene Zeit wieder reingeholt werden, knüppelt sich das Dreiländereck durch „Yesterday’s Tommorow“, wodurch das Ganze stellenweise zu einer zahmen MANOWAR-Ausgabe mutiert. „Oniro Trello“ sorgt wieder für Mittelmeer-Charme in bundesdeutschen Wohnzimmern, dann ist es „Too Late“. Wofür genau weiß ich dummerweise auch nicht, aber es wird gewohnt emotional besungen und mit groovigen Arrangements versehen. Der unvermeidliche Schmusesong heißt „I’m dying – bo umieram“, leider ganz ohne Tzaziki-Strings vorgetragen. Zum Schluss gibt es mit „Tri State Corner“ noch mal was zum Ohren durchputzen und Schuppen schütteln.
Ich hätte vermutet, dass die Bouzouki bei TRI STATE CORNER mehr Raum erhalten hätte. Geschadet hätte es sich nicht, da die Musik dadurch etwas mehr Originalität besässe. Sänger Lucky verfügt sicherlich über eine großartige Stimme, nur sollte eine Rockband meines Erachtens auf allzu herzerweichenden Gesang verzichten. Aber das sind vielleicht die griechischen und polnischen Roots, bei denen einfach mehr Gefühle im Spiel sind, die rausgelassen werden müssen.
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