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TROUM - Tjukurrpa (Part Two: Drones)

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Artist TROUM
Title Tjukurrpa (Part Two: Drones)
Homepage TROUM
Label DRONE RECORDS
Leserbewertung
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10.0/10 (1 Bewertungen)

“These are dreams, dreamed by dreamers, who are awake”

Hier liegt vor mir das Mittelwerk des TROUM-Triptychons “Tjukurrpa”. So beginne ich den Hörtest in medias res und wohl im dunkelsten Bereich der Dreieinigkeit.

Die deutsche Formation TROUM, althochdeutsch für Traum, dringt bereits seit 1997 mit ihren Dronesounds in die Tiefen des archaischen Unbewußten ihrer Hörer. Wirklich gekonnt setzen die beiden Bremer den Urschlamm der inneren Psyche in Töne um. Hierzu bedienen sie sich der Gitarre, der Stimme, eines Akkordeons, einer Balalaika, einer Flöte, Gongs etc. und natürlich verwenden sich auch den üblichen „Hohl-Schrott“. Doch kein Organ dieser postindustriellen Musikinstallation drängt sich in den Vordergrund; der Ton bleibt diffus und unfaßbar. Diese „Tiefenmusik“ ist handgemacht und – wie ich mir vorstellen kann – außer durch digitale Musikmedien kaum reproduzierbar. Trotz modernster Technik wirkt diese Musik rückwärtsgewandt, strebend nach Urmustern im Klang. So setzt sich auch das Layout mit dieser Thematik auseinander und erinnert mit Spiralen, Schlangen und konzentrischer Ornamentik an die Kunst von Aborigines. So ist auch der Titel der Sprache australischer Ureinwohner entlehnt: „Tjukurrpa“ ist die Traumzeit, das ist die Vorstellung, daß sich Orte, Gegenstände und Menschen über die Sphären von Zeit und Raum hinweg miteinander verbunden fühlen. Genau dies soll sich im Klang ausdrücken. Trotzdem sind TROUM kein New-Age Supermarktprodukt, dafür ist die Muzak zu düster und bedrohlich – vielleicht auch zu bewußt. Gli(s)cH und BarakaH gelten im industriellen Sektor eh als fernab der „Klistierbeutel-Verherrlicher und Swastikanten“(Asmus Tietchen).

TROUM sind eine wunderbare Verwirrung aus konstruierter Kopfsache und emotionalen Klangungetümen, die sich ins Innerste fressen. Man darf auf die Zusammenarbeit mit Martyn Bates gespannt sein.

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