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TVANGESTE - Firestorm

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Artist TVANGESTE
Title Firestorm
Homepage TVANGESTE
Label WORLD CHAOS PRODUCTION
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Groß war die Überraschung als ein Päckchen aus dem fernen Japan in meinem Briefkasten lag und nicht minder groß die Freude über den Inhalt: Das zweite Album der russischen Black Metaller TVANGESTE, von denen ich schon mal einen Song im Internet gehört hatte. Dabei sind die Aufnahmen schon eine Weile im Kasten, abenteuerlich fielen sowohl Aufnahmeprozess wie Distribution der Scheibe aus. 1996 suchte ein junger Mann in Kaliningrad per Anzeige willige Mitstreiter für eine opulente Metal Band, es sollte noch 2 Jahre dauern, bis ein einigermaßen stabiles Line Up entstand, zu dem auch eine Keyboarderin und eine Violinistin gehören. Das erste vollständige Release „Damnation of Regiomontum“ erschien beim kleinen norwegischen Label Valgalder Records, welches eigentlich auch eine Option auf den Nachfolger gehabt hätte. Nachdem sich die Aufnahmen aber über ein Jahr verzögerten, wurden die Rechte kurzerhand an die Japaner verkauft (die kaufen auch alles…).

Gründe für diese Verzögerung waren mannigfaltig. Sicherlich sind die Strukturen in Russland noch immer nicht optimal für professionelle Aufnahmen, aber dazu kam auch der Wille zur unbedingten Perfektion bei den Musikern selbst. So wurden das baltische Symphonie-Orchester und der russische Kammer Chor rekrutiert, um den Stücken die nötige Eleganz und Tiefe zu verpassen. Aufgenommen wurde schließlich in Polen im Studio Selani (VADER, BEHEMOTH) mit einem Gastdrummer der Formation DOMINIUM. Dass es da schwierig werden würde, alles zu synchronisieren, liegt auf der Hand, aber nun die CD auch in meinem Player. Zunächst fällt das recht schwülstige Fantasy Cover auf, da haben Russen einfach kein gutes Händchen für, man denke an MERLIN. Interessanter fällt da schon das Text-Konzept aus, denn alle Stücke basieren auf einer russischen Kriegersage aus dem frühen 13.Jhdt, allerdings komplett in englisch gesungen. Jetzt aber zur Musik, die ganz klar dem symphonischen Black Metal zuzuordnen ist, bei den oben genannten Anstrengungen auch kein Wunder. Violine, Orchester und Keyboard unterfüttern die aggressiven Gitarren vorzüglichst und sorgen immer wieder für sphärische, ruhige Momente inmitten der Aggression. Sänger Miron klingt mit seinem Gekeife wie Dani Filth und auch die Mucke erinnert entfernt an die Vorzeige-Engländer, wenngleich sogar noch etwas mehr an die Fantasy Metaller BAL-SAGOTH.

Epische Schlachten mit der Ästhetik des Kampfes „Mann gegen Mann“ tun sich vor dem geistigen Auge auf, wenn weibliche Choräle und große Melodie-Bögen durch den Äther rauschen. Nahezu perfekte Arrangements von Perfektionisten vorgetragen, etwas für die Feingeister unter den Krawallfans. Wer es rau und „old school“ mag, wird hier nicht bedient, aber tolerante Fans von BLIND GUARDIAN bis eben CRADLE dürfen dieses Highlight nicht verpassen, das keinen Exotenbonus braucht.

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