
Artist | TWEAK BIRD |
Title | s/t |
Homepage | TWEAK BIRD |
Label | SOUTERRAIN TRANSMISSONS |
Leserbewertung |
Hinter TWEAK BIRD verbergen sich die beiden Brüder Caleb und Ashton Bird, was mich zunächst einmal ziemlich überrascht hat, denn den Gesang, den ich bei Opener „The Future” vernommen habe, hätte ich ohne lange zu überlegen einer Dame zugeordnet. Aber bei TWEAK BIRD ist halt manches etwas anders. Angefangen beim Sound, der eine krude Mischung aus Heavy Metal, Jazz und Stoner ist und gleich auch noch aus selbstgebauten Verstärkern schallt. Damit haben es die Brüder, die live von John McCowen am Saxofon verstärkt werden, bereits ins Vorprogramm der MELVINS, von BIG BUSINESS und TOOL gebracht.
Nur selten erreichen die Herren Bird mit ihren zehn Songs die 3-Minuten-Marke, womit der Longplayer diese Bezeichnung mit einer Laufzeit von knapp 28 Minuten möglicherweise nur bedingt verdient. Aber Qualität geht immer noch vor Qualität und was TWEAK BIRD da ausgeheckt haben, kann sich definitiv hören lassen. Die Gesangüberraschung habe ich inzwischen verdaut und lasse mir „The Future“ und „Lights In Lights“ in der ganzen scheppernden Pracht mit tonnenschweren Gitarrenriffs um die Ohren hauen, ehe es „Round Trippin“ eine Minute lang elektronisch verzerrt schwurbeln lässt. „A Sun/Ahh Ahh“ nimmt wieder etwas Tempo raus und changiert gleichzeitig Richtung Krautrock und bringt zudem die angekündigten Jazz-Elemente in Form von Sax-Klängen ins Spiel, während „Beyond“ ein druckvolles Schlagwerk neben Calebs jaulende Langaxt positioniert. „Tunneling Through“ und „Sky Ride“ beißen sich im Sinne der frühen BLACK SABBATH durch, ehe „Hazement In The Basement“ einen lärmenden Zug durchfahren lässt, bevor das psychedelisch angehauchte „Flying High“ auf den Plan tritt und gar Flötentöne offeriert. Im großen Finale übernehmen dem Bebop entlehnte Trompeten und bescheren „Distant Airways“ so noch einmal eine ganz eigene Note, für die auch der Herr am Saxofon noch einmal zum Einsatz kommt.
Die Jungs aus Illinois kommen im Oktober für drei Termine auch nach Deutschland. Bleibt zu hoffen, dass sich dann die Spielzeit nicht auf eine halbe Stunde beschränkt. Die Konserve ist nämlich so schnell verfrühstückt, dass nur der beherzte Druck auf die Repeat-Taste bleibt.
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