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TWIN MACHINE - Generator

VN:F [1.9.22_1171]
Artist TWIN MACHINE
Title Generator
Homepage TWIN MACHINE
Label PANDAILECTRIC RECORDS
Leserbewertung
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10.0/10 (1 Bewertungen)

Hinter dem Berliner Minimalistik-Elektro-Projekt TWIN MACHINE stehen Marco Dames und Cliff Richter. Beide haben sich schon bei diversen anderen Projekten ausgetobt, eh sie sich 1996 zusammen getan und nach ihren beiden Demo-CD „Colours“ und „Intro“ 2001 ihr Debüt-Album „Neo“ aufgenommen haben, welches von der Szene und der Fachpresse gut aufgenommen wurde. Mit ihrem zweiten Album „Generator“ gehen TWIN MACHINE nach eigenem Bekunden ihren düsteren minimalistischen Elektroweg weiter und liefern dem interessierten Hörer ein Album ab, das in seiner elektronischen Kargheit an uralte Sachen von COVENANT erinnert. Das ganze wird gespickt mit 80er Elektropassagen, minimalistischen Einlagen, die schwer nach WELLE:ERDBALL klingen und vor allem auch mit frühen elektronischen Klangelementen, wie man sie noch von DAF, NITZER EBB, FRONT242 oder FAD GADGET her kennt. Sehr deutlich wird das bei den beiden Tracks „Body Language“ und „God Money“, fast alle Stücke auf „Generator“ kommen so minimal und karg daher. Sicherlich nicht nur was für „80er-Jugend-Ach-war-das-damals-schön-Szenenostalgiker“! Weiter geht‘s im Text dann mit „Emergency“, das wie eine Mischung aus dem Sound aus alten DM-Tagen und neueren W:E-Tagen daherkommt. Oftmals wird man auch an DAS RÄPARAT erinnert. Sicherlich eine Geschmackssache, denn ich kenne wenige Projekte, die so spalten…

Desweiteren finden sich auch einige experimentellere Tracks auf dem Album, wie z.B. das ungewöhnliche „Final Landslip“ oder das dunkle „Desert“, wo sich Marco mit beachtlichem Erfolg bemüht, Dave Gahan gesanglich nahe zu kommen. Manche Stücke, wie z.B. „Ablaze“ wurden in das Gewand des alten, klassischen EBMs gekleidet, der mich allerdings noch nie zu überzeugen vermochte. Ein wirklicher Lichtblick ist dabei allerdings der letzte Track Namens „Until“, der durch seine Kargheit und seine langsam vorantreibende dunkle Stimmung zu überzeugen mag: FAD GADGET lässt grüßen. Insgesamt ist er aber leider ein wenig zu lang ausgefallen, was einem irgendwann auf die Nerven gehen kann.

„Generator“ ist ein nettes Album, insgesamt ist mir das Ganze aber etwas zu unausgegoren, zu verfrickelt und etwas zu klassisch ausgefallen. Das mag auch zum guten Teil an meinem jugendlich-leichtsinnigen Alter (Jahrgang 80) oder meinem späten Szeneeinstieg (ca. 1998) liegen. Zur Erklärung sei hier angemerkt, dass ich – bis auf wenige Ausnahmen – mit dem Old-School-Sound noch nie wirklich warm geworden bin. Wer allerdings keine Lust auf F-Pop, harschen EBM á la GRENDEL, FEINDFLUG etc. oder neueren sanften E-Pop hat, wird mit TWIN MACHINES „Generator“ sicherlich ein Album erwerben können, das gut zu gefallen weiss. Alle aufgeschlossenen Hörer, die sich vom klassischen Klang nicht abschrecken lassen, sollten demnach unbedingt ein Ohr riskieren.

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