
Artist | UFO |
Title | The Chrysalis Years Vol. II (1980 – 1986) (5-CD) |
Homepage | UFO |
Label | EMI |
Leserbewertung |
UFO, oder besser gesagt Mastermind Phil Mogg, wollen einfach nicht in Rente gehen, legte das britische Hard-Rock-Urgestein doch im Februar des Jahres mit „Seven Deadly“ zumindest ein okayes Album vor. Die wahren Klassiker stammen natürlich aus den Jahren 1973 bis 1979, an denen der SCORPIONS-Flüchtling (ja, selbst diese Gurkentruppe um Vollhonk Meine war einmal durchaus beachtlich!) Michael Schenker nicht ganz unschuldig war. Diese sechs Alben, inklusive dem Live-Werk „Strangers In The Night“ wurden wenig überraschend auf dem ersten Boxset „The Chrysalis Years Vol.1 (1973-1979) zusammengefasst, nun folgen die fünf weiteren Alben, die sich in der Nachfolgezeit angesammelt haben: „No Place To Run“, „The Wild, The Willing And The Innocent“, „Mechanix“, „Making Contact“ und „Misdemeanor“. Als Bonustracks gibt es fünf Live-Aufnahmen aus dem „Hammersmith Odeon“, welche auf der Best-Of-Compilation „Headstone“ zu finden waren, sowie sieben BBC-Live-Cuts von der 1980er-Tour. Zusätzlich gibt es einige Single-Edits oder B-Seiten, die erstmalig auf CD zu finden sind. Im Booklet ist ein aktuelles Interview mit Mr. Mogg abgedruckt, der sich an die im Box-Set abgehandelte Zeit zu erinnern versucht.
Als Basis für die vorliegenden CDs dienten die Re-Issues, die die EMI in den letzten Jahren herausgebracht hat, somit ist das Klangbild weiterhin recht gelungen und noch nicht allzu überkomprimiert. Musikalisch konnten sich UFO auch nach Schenkers Ausstieg über Wasser halten, hier waren die Achtziger um einiges gnädiger, als zu manch anderer Siebziger-Ikone, die sich nicht der beginnenden Synthesizer-Ästhetik erwehren konnten, selbst the almighty LED ZEPPELIN haben zuletzt einige kleine Stinker produziert… Natürlich tönt es manchmal recht gefällig aus den Lautsprechern, hier sei beispielhaft “Heel Of A Stranger” zu nennen, aber deswegen handelt es sich ja auch nur um eine B-Side… Insgesamt bekommt man eine geballte Ladung groovigen, riff-orientierten und gut abgehangenen Classic-Rock serviert, der zu jedem Zeitpunkt des eigenen kleinen Lebens goutiert werden kann.
Als großer Pluspunkt des Sets ist der äußerst faire Kurs zu nennen, für den man günstig ein Stück Rockgeschichte bekommen kann, aber dennoch ist die Verpackung im sogenannten Multipack als wenig gelungen zu bezeichnen. Solche schmucklosen CD-Särge hat der Rezensent zuletzt Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger in den Händen gehalten. Da ist die ähnlich gelagerte “Original Album Classics” Serie von Rhino/ Warner mit ihren Papersleeves irgendwie authentischer und preislich noch etwas günstiger, aber das ist sicherlich Geschmackssache.
Wem die vollwertigen Re-Issues insgesamt zu teuer sind und deswegen noch nicht zugegriffen hat, der macht mit The Chrysalis Years Vol. II überhaupt nichts falsch. Box-Set-Connaisseure werden enttäuscht sein, dafür ist aber der Preis ein einfach wirklich freundliches Statement…
Hinterlassen Sie einen Kommentar.
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.