
Artist | ULME |
Title | Dreams of The Earth |
Homepage | ULME |
Label | NOIS-O-LUTION |
Leserbewertung |
Die Heesch-Brüder melden sich zurück! Zwar nicht in kompletter Besetzung (Gunnar musste aufgrund persönlicher und beruflicher Verpflichtungen verzichten), aber mit neuem Bassisten (Tim Liedtke – ex-SISSIES) und neuer Full Length namens „Dreams of The Earth“. Im vergangenen Jahr gab es nach sechs Jahren Funkstille mit der EP „The Glowing“ bereits einen kleinen Vorgeschmack auf das, was die Hamburger neues im Schilde führen und auch live ist das Trio wieder unterwegs, so dass ich schon Gelegenheit hatte, erste Eindrücke der neuen Scheibe zu sammeln.
Doch jetzt liegt die Konserve in meinem CD-Player und ich komme in den Genuss zehn neuer ULME-Songs, von denen „The White Hallways“ den Anfang macht. Sphärisch geht es los, bevor in bester Stoner Rock-Manier losgedroschen wird. Wie immer stimmgewaltig: Songwriter, Gitarrist und Sänger Arne Heesch. Musikalisch finden sich hier einige QUEENS OF THE STONAGE-Elemente wieder, die jedoch nicht im Widerspruch zum eigenständigen ULME-Stil stehen. Auch „Trapped In The Absurd“ setzt auf kraftvollen Stoner Rock mit teilweise verzerrten und manchmal geradezu gekreischten Gesangspassagen. Hingegen startet „Secluded“ ruhiger, nur von einer Gitarre getragen, um später ebenfalls brachial loszuschlagen. „Leaves Are Falling“ gibt von der ersten Minute an wieder ordentlich Gas, besonders Jan-Erics Arbeit an der Schießbude dominiert diesen sehr dynamischen Track. Danach schalten die Hamburger erneut einen Gang zurück und schicken uns in eine fragile, manchmal etwas schwermütige Welt. „Isa“ hat was von einem Drogentrip und könnte auch bereits Ende der Sechziger/ Anfang der Siebziger geschrieben worden sein. Ganz anders „Coagulation In The Morning“, das wieder bodenständig rockt. Dazu schreit sich Arne die Seele aus dem Leib, während seine Kollegen für den richtigen Rhythmus sorgen. Der Titelsong „Dreams of The Earth“ bietet Noise Rock vom Feinsten. Hier mal etwas sperriger, da etwas verquer, dazu sehr akzentuierte Gitarren und natürlich der imposante Gesang des Fronters. Bei „Aritfical God“ knallt es wieder ordentlich – im besten Sinne wird der Song rausgerotzt, voller Inbrunst und mit unbändiger Spielfreude. Dafür hält sich „Amber Eyes“ eher zurück und erinnert in seiner Art entfernt an „The End“ von den DOORS, allerdings mit mehr Power und Gekrache. Zum Ende gibt sich „Moonlight“ sanft und versöhnlich, vielleicht ein Schlusspunkt hinter die Streitigkeiten, Trennungen und die Bühnen- und Studiopause, welche hinter ULME liegen.
In jedem Fall ist es sowohl menschlich als auch musikalisch schön, dass die Jungs sich wieder zusammengerauft haben. Mit Tim Liedtke ist ein perfektes Bindeglied zwischen den Heesch-Brothers gefunden worden, auch live überzeugt der Herr rundum. ULME haben auch durchaus Ähnlichkeiten mit dem gleichnamigen Laubbaum: Ihre Musik verfügt über ein kräftiges Fundament, das sich weit verzweigt und weit entfernt ist von Gleichförmigkeit. So, wie auch die Ulmenblätter nicht symmetrisch sind, bestechen ULME mit abwechslungsreichen Liedern, die man sich auch länger als einen Sommer anhören kann.
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