UNANTASTBAR - Leben Lieben Leiden

Mit dem Vorgänger „Hand aufs Herz“ konnten die aus Südtirol stammenden Punkrocker vor zwei Jahren erstmalig die Top Five der deutschen Albumcharts knacken. Es folgte eine sehr gut besuchte Clubtour. Vor diesem Hintergrund sind die Erwartungen an die neue Scheibe entsprechend hoch.

„Nur noch diese Lieder“ als Opener veranschaulicht wichtige Trademarks eines UNANTASTBAR-Songs: Eingängiger Refrain, sauber eingebaute Breaks, kurze Soloparts und eine Message. In diesem Fall richtet sich diese gegen Rücksichtslosigkeit. Mehrmals geht es um Vergangenheitsbewältigung wie beim Midtempo „Tränen weinen Tränen lachen“ oder dem gut abgehenden „Nie wieder fallen“. Sehr persönlich wird es bei den Erinnerungen in „Du fehlst“ oder bei der Botschaft „Mein größtes Glück“ an das eigene Kind. Den Blick nach vorne gewähren die starke Uptempo-Nummer „Ich bau alles neu“ und der etwas verhaltene Mutmacher „Junge wach auf“. Eine härtere Gangart schlägt das politisch geprägte „Im Gleichschritt in den Abgrund“ an. Und damit es keine Fehlinterpretation dazu gibt, steht auf dem CD-Booklet ein eindeutiges „Love music hate fascism“.

Die Wut hat sich gelegt. Neue Erfahrungen wie der Tod eines Verwandten oder die Geburt eines Kindes werden verarbeitet. Das Tempo ist oftmals gebremster als gewohnt und die Stimmung melancholischer. Vielleicht sind die Jungs einfach erwachsen geworden? Um Missverständnisse zu vermeiden, das ist jetzt Meckern auf hohem Niveau, aber die Energie des anfangs erwähnten Vorgängers ist definitiv verloren gegangen.

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