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VARUNNA - Ferro e Ruggine

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Artist VARUNNA
Title Ferro e Ruggine
Homepage VARUNNA
Label HAURUCK!
Leserbewertung
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9.3/10 (3 Bewertungen)

Neues aus Italien: Fast geschlagene fünf Jahre liegt „Cantos“, das bislang einzige VARUNNA Vollzeitwerk, bereits zurück, doch nun wagt Urheber Alessio Betterelli zumindest mit einer EP ein neues Stelldichein. Darüber, ob der 4-Tracker zunächst einen Vorgeschmack auf ein kommendes Album geben soll oder es sich um die gesamten Früchte seiner Arbeit der letzten Zeit handelt, wage ich keine Prognose, Fakt ist aber, dass die musikalischen Ergüsse durchaus einige Modifikationen erfahren haben. Die den meisten Songs auf „Cantos“ anhaftende kraftvoll-maskuline Ausstrahlung ist aktuell nur noch abgeschwächt zu vernehmen. Stattdessen ist der Italo-Folk nun mit einer kräftigeren psychedelischen Würzung versehen, was möglicherweise der Schützenhilfe und den gemeinsamen Tourneen mit den beiden BLUTHARSCHlern Albin Julius und Jörg B. geschuldet ist, die dem Mann aus Cagliari auch diesmal wieder ein wenig unter die Arme gegriffen haben.

Das Titelstück spannt den Stimmungsbogen zunächst auf sehr zurückgenommene Art und Weise. Verhaltene Gitarrenakkorde verschmelzen mit dahingehauchten Vocals, hinzu gesellen sich noch die Klänge einer Maultrommel und im Hintergrund ein leichter Schleier einer Hammond-Orgel. „La Rossa“ hingegen könnte noch am ehesten vom Vorgänger-Album stammen, ist dynamischer und erinnert mit einer gegenüber dem Opener durchdringenderen, recht versoffenen Stimme sowie dem stampfenden Schlagzeug-Rhythmus über einem Akustik-Fundament an dessen teils rockige, schroffere Auswüchse. Gleichwohl sorgen auch hier dezente Orgelschwaden und eine langgezogene E-Gitarren-Spielerei für eine gewisse psychedelische Note. „Al Vento“, mit 6 ½ Minuten vorliegend die längste Komposition, zeichnet sich ebenfalls durch den Kontrast von Akustik-Elementen, schwelgerischen Sounds und rauem Gesang aus, bevor die Nummer in der zweiten Hälfte rein instrumental und wiederum vor allem mit einer effektreich wabernden E-Gitarre komplett ins Psychedelische abdriftet. „Nevio“ knüpft abschließend im Prinzip hieran an, fällt jedoch etwas straighter und gleichförmiger aus.

Maßvolle Klang-Erweiterungen kennzeichnen also diese knapp 20-minütge Gemengelage aus Folk und psychedelischen Rockanteilen und auch wenn der Titel der EP in der Übersetzung so viel bedeutet wie „Eisen und Rost“, hinterlassen VARUNNA noch immer einen rüstigen statt rostigen Eindruck. Daher darf es gern mehr hiervon sein und zwar nun auch mal wieder in Form eines vollständigen Longplayers.

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