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VEHEMENCE - Helping the world to see

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Artist VEHEMENCE
Title Helping the world to see
Homepage VEHEMENCE
Label METAL BLADE
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So viel Fürsorge erlebt man im Metal selten: Der Welt beim Sehen und Verstehen helfen wollen VEHEMENCE und ihre Stücke tragen Titel wie “You don’t have to be afraid anymore” oder “What could go wrong?”. Wie jedoch bereits jedes Kind weiß, kommt Erkenntnis nicht ohne Leiden aus und bereits der erste Blick auf das erschütternd-grandiose Cover lässt einen dunkel ahnen, dass hier keine Rosen eingepflanzt werden sollen, sondern sich die blutbefleckten Schaufeln tief in den Dreck graben.

Dennoch liegen Schönheit und Schmutz auffällig nahe beieinander auf einer Scheibe, die einen vernichtenden Eindruck hinterlässt. Der Opener „By your bedside“ ist eher ein passabler, denn überwältigender Einstieg, doch sind in ihm bereits alle Elemente erkennbar, die in den nächsten immerhin fünfzig Minuten das Bild bestimmen werden: Man hört Schritte auf dem Gang und das leise Fiepsen eines Herzschlagmessers, bevor die Gitarren abwechselnd wüste Riffs und angedeutete Melodien abfeuern, das Schlagzeug ausrastet und zum Schluss das Hauptmotiv des „O Fortuna“ aus der „Carmina Burana“ angedeutet wird. Doch bereits mit dem nächsten Stück nimmt einen das Album in seinen Griff, denn „Kill for God“, in dessen Titel dann bereits viel weniger Gnade als eingangs erwartet Eingang findet, ist ein turmhoher Hit auf einem massivem Fundament aus Bass und Drums, während die prägnanten Vocals wie ein Hochgeschwindigkeitsaufzug durch die Schächte aus eingängigen Harmonien rasen: Maximale Härte bei maximalem Wiedererkennungswert. „To the Taste“ ist dann sogar noch eine Nummer direkter und im Grunde genommen von der Leine gelassener West-Coast Thrash, während auf dem frischen Instrumental „Alone in your Presence“ erstaunlich lange akustische Gefühle den Ton angeben, ehe man dann doch den Maulkorb abnimmt und zuschnappt. Neben den infektiösen Songs besticht zudem die meisterliche Produktion aus den Händen von Will Solares, der nicht nur für den nötigen Dampf sorgt, sondern dem zudem das Kunststück gelungen ist, dass die Stimme von Shouter Nathan Gearhart zwar wie die eines räudigen Köters klingt, man aber dennoch jede Textstelle klar heraushören kann.

In der zweiten Hälfte wird „Helping the World to see“ komplexer und wartet immer seltener mit Momenten auf, die sofort ins Ohr gehen, doch steigert das selbstverständlich auch die Halbwertzeit eines Albums, das über viele Antworten hinaus auch mit einigen Fragen aufwartet. Doch das kann mit Fürsorge auch gar nicht gemeint sein: VEHEMENCE haben die richtigen Hinweise und Ansätze gegeben – Sehen und Verstehen muss man nun schon selbst.

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