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VELVET ACID CHRIST - Lust for Blood

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Artist VELVET ACID CHRIST
Title Lust for Blood
Homepage VELVET ACID CHRIST
Label METROPOLIS RECORDS
Leserbewertung
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9.0/10 (1 Bewertungen)

Nachdem 2000 mit „Twisted Thought Generator“ sicherlich das musikalisch orientierungsloseste VELVET ACID CHRIST Album erschien, es dann drei Jahre kein Lebenszeichen mehr gab, tauchte 2003 überraschend „Hex Angel“ auf und nach Veröffentlichung der vierteiligen Revival-Reihe „Between the Eyes“ nun „Lust for blood“. Dieses neue Werk setzt konsequent den Weg seines Vorgängers fort. Sprich: Eher ruhig gehaltene Melodieläufe, und fast habe ich den Eindruck, die musikalische Ausrichtung ist noch düsterer und vor allem depressiver geworden.

Die Singleauskopplung „Wound“ eröffnet das Album. Nicht gerade leichte Kost, wird hier doch das Thema Tierquälerei verarbeitet, dementsprechend ein sehr ruhiges, anklagendes Lied. Im Verlauf der folgenden zwei Tracks steigert sich das Tempo, Klavierparts werden untergemischt und „Discolored Eyes“ nimmt ein überraschendes, so nicht zu erwartendes Ende. Fast so, als ob dieser Song schon einen kurzen Vorgeschmack geben soll, was den Hörer nun erwartet. Mit „Crushed“ nehmen VELVET ACID CHRIST erstmal Abschied vom Elektro-Genre und bieten hier astreinen, sehr emotionalen Gothicsound, ebenso wie bei „Ghost in the circuit“ oder „Lust“, Letztgenannter mit einer ganz starken BAUHAUS-Ästhetik. Der Ausflug in diese Gefilde endet dann in ausufernden Gitarrensounds bei „Blood“. Sehr ungewöhnlich, aber gelungen. Diese vier Kompositionen spiegeln irgendwie auch die zwei Seiten des Silberlings wider, stehen sie doch im direkten Widerspruch zu darauf folgenden Titeln, wie beispielsweise „Disconnected Nightmare“, der trotz pumpender Anfangsbeats den Midtempobereich nicht verlässt, oder die letzten beiden Stücke „Psychoaktive Landscape“ und „Ghost Regen“, die allerdings meiner Meinung nach absolut schlecht und überflüssig sind. Kurz zum Rest: „Machine“ ist ein sehr schleppender Song. „Polyester Meth Zeus“ klingt stimmungsvoll, kehrt aber dennoch immer wieder zu ruhigen, reduzierten Passagen zurück. Hier wirkt die vorhandene Aggressivität eher unterschwellig wie eigentlich durchgängig auf der Scheibe zu beobachten. Nur einmal bricht sie wirklich heraus, nämlich bei „Kashmir Crack Krishna“, das völlig disharmonisch, irgendwie deplaziert auf „Lust for blood“ wirkt, dennoch für einen Elektroniker wie mich seinen Charme hat.

Bis auf die erwähnten letzten beiden Tracks ein unglaublich vielschichtiges, überraschendes Album, welches auf beeindruckende Weise verschiedenste Facetten, Tempi und Musikstile miteinander verbindet.

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