Band Filter

VELVET ACID CHRIST - Maldire

VN:F [1.9.22_1171]
Artist VELVET ACID CHRIST
Title Maldire
Homepage VELVET ACID CHRIST
Label DEPENDENT
Leserbewertung
VN:F [1.9.22_1171]
6.7/10 (6 Bewertungen)

Eine unglaubliche Kontinuität legt Bryan Erickson an den Tag. „Maldire“ ist seit der Jahrtausendwende das fünfte Album, das in einem einfach zu merkenden Rhythmus von jeweils drei Jahren erscheint. Nachdem die letzten beiden Veröffentlichungen „Lust for Blood“ und „The Art of breaking Apart“ sich stilistisch von den opulenten Elektronikarrangements früherer Werke wegentwickelten und gerade das letztgenannte Werk beinahe schon als „Goth“ durchgehen konnte, besinnt er sich jetzt wieder auf seine musikalischen Wurzeln.

Elf Tracks befinden sich auf „Maldire“ und gleich der Opener „Evoked“ steht exemplarisch für die Richtung, die Bryan Erickson im neuen Jahrtausend eingeschlagen hat. Die Songs nehmen zwar deutliche Anleihen bei Klassikern wie „Fun with Knives“ oder „Calling ov the Dead“, wirken jedoch schwerer und längst nicht mehr so manisch und verrückt wie früher. Das instrumentale „Septic Rinse“ setzt auf schleppende Beats, typische Samples und eindringliche Klavierparts. Auch „Bend the Sky“ präsentiert virtuos in Szene gesetzte Samples und fast schon verspielt wirkende Melodien. „Wasted“ leitet eine Phase von drei Tracks ein, die für mich eher zu den schwächeren Stücken dieser VÖ stehen, um dann – endlich – mit dem Titelsong „Maldire“ ein richtig fettes Pfund herauszuhauen. „Da ist er wieder, der alte Bryan“ ging mir beim Hören durch den Kopf, dieser Song knallt richtig rein und steht Klassikern wie „Malfunction“ , „Futile“ oder „The Calling“ in nichts nach, auch „Inhale Blood“ katapultiert uns musikalisch noch einmal zurück in die Zeit vor der Jahrtausendwende, wo VELVET ACID CHRIST zur Sperrspitze der Electroszene zählte. Abschließend folgen mit „Dream Curse“ und „Mysteric“ noch zwei Tracks, die konzeptionell beinahe als Gegenpole gesehen werden können. Die Grundidee ist dieselbe, nur geht „Mysteric“ eher in Richtung Beat, während „Dream Curse“ melancholisch langsam um die Ecke kommt.

Ähnlich wie bei vielen anderen Protagonisten, die ihre beste Phase in den 80ern und 90ern hatten, merkt man auch VELVET ACID CHRIST an, dass die Alben zwar immer noch von hoher Qualität sind, aber sie irgendwie nicht richtig wissen, wo musikalisch noch die Nische ist, die besetzt werden kann. Während VELVET ACID CHRIST anno 90er Jahre mit Manga-Ästhetik die Horrorfilmleidenschaft der 80er Jahre von SKINNY PUPPY fortsetzte, etwas Neues schuf und teils auch schockte, kann die heutige Pornelektroästhetik mit Themen wie Blut, Sperma, Sadomaso und Erniedrigung niemanden mehr vor dem Ofen hervorlocken oder gar schocken.

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.

Hinterlassen Sie einen Kommentar.

VELVET ACID CHRIST - Weitere Rezensionen

Mehr zu VELVET ACID CHRIST