VENUS ON MARS - Radio for Help

Gegensätze ziehen sich an. Carlotta, die Autodidaktin schreibt ihre ersten Songs während eines Praktikums bei Sony Music Japan, es folgen Club-Gigs im Land der aufgehenden Sonne, später zieht sie in die USA, tritt dort in Clubs und bei Festivals auf. Michael kann neben einer klassischen Musikausbildung schon Erfolge mit CREME 21 und CHELSEA vorweisen. Zusammen sind sie nun VENUS ON MARS und veröffentlichen dieser Tage ihr erstes gemeinsames Album „Radio for Help“. Dass dabei jeder der 13 Songs für eine bestimmte Person aus ihrem Bekanntenkreis komponiert wurde, ist sicherlich ein nettes Schmankerl für die Rezensentenschar, aus dem Booklet geht jedoch nicht klar hervor, wer sich hier wann angesprochen fühlen darf.

Das dürfte dem gemeinen Hörer letztendlich auch egal sein, der über 52 Minuten lang radiokompatiblen Gitarrenpop kredenzt bekommt. Carlotta weiß dabei ihre Stimme von niedlich bis energetisch gut einzusetzen und erinnert in einigen Momenten an Stevie Nicks (FLEETWOOD MAC), eine dreiköpfige Beleitband und einige Gastmusiker sorgen dazu für einen perfekt ausproduzierten Klangteppich. Viele Songs (wie die Single „The Painter“ oder „Porcelain“) gehen in Richtung Bluesrock, wer seine CDs nach Themen sortiert, kann hier getrost den Platz neben AMANDA MARSHALL wählen. Getragenes, Gefühlvolles und Entspanntes herrscht insgesamt vor, einzig „So much love“ legt einen höheren Gang ein. Für mich bitte mehr davon.

Insgesamt ein Album voller zeitloser schöner Melodien, die sowohl ins Frühstücksradio wie zum Glas Rotwein am Abend passen und in ihrer unaufgeregten Art eher Leute jenseits der 30 ansprechend dürfte.

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