VERSUS YOU - This is the Sinking

Wenn man das hässliche Cover betrachtet, könnte man denken, die Jungs von VERSUS YOU hätten nicht sonderlich viel Geschmack. Das spärlich bekachelte, ziemlich kalt und hygienisch unrein wirkende Badinterieur steht glücklicherweise in keinerlei Verhältnis zu der auf „This is the Sinking“ gebotenen Musik.

Die Luxemburger wissen, wie man sich mit Indierock und einer Portion vom bösen Emo-Wort in Szene setzt. Dabei klingen sie abwechslungsreich mal wie NADA SURF, mal wie die PIXIES und mit viel gutem Willen kann man sicherlich auch ein paar abgegriffene Riffs von NIRVANA wieder finden. Speziell „Loyalty“ hat hiervon einige zu bieten. Selbst wenn sie sich zum herrlich unaufgeregten Akustikgitarren-Mainstream-Pop hinreißen lassen, kann man dem Trio zunächst nicht böse sein. Leider versäumen man es aber, nach dem fulminanten Einstieg weiter am Ball zu bleiben. „Hotel Room“ mäandert eingelegt in Langeweile vor sich hin, bevor der Refrain endlich im Gehör landet, bei „My ghost“ hilft selbst das nicht mehr. Zu abgehört, zu wenig eingängig, zu beliebig, in genau dieser Reihenfolge kann man die nachfolgenden Titel abcanceln. Da zieht dann auch die Lagerfeuer-Nostalgienummer „I want to go back to the summer days in 1989“ nicht mehr.

Schade drum, bei VERSUS YOU gibt’s jede Menge toller Ansätze. Nur leider zu wenige, um auch wirklich auf der vollen Albumlänge überzeugen zu können. Jedenfalls kann man ihnen mangelnde Abwechslung nicht vorwerfen, wenn sie sich querfeldein am Indie- und Alternativerock der 90er bedienen. Aber selbst in den 90ern gab es schon schönere Badezimmereinrichtungen…

Es ist noch kein Kommentar vorhanden.