
Artist | VIRTUAL VICTIM |
Title | Transmission |
Homepage | VIRTUAL VICTIM |
Label | RUPAL RECORDS |
Leserbewertung |
Elektronische Bands aus dem näheren Umfeld meiner Heimat Bielefeld bürgen ja gemeinhin für Qualität. Man denke nur an HAUJOBB oder SEABOUND, zusätzlich gewann der Gütersloher Christian Glaß mit seinem Projekt VIRTUAL VICTIM 2005 den „Battle of the Bands“ Wettbewerb. Das lässt doch schon mal hoffen. Nach einigen Samplerbeiträgen erscheint nun in wenigen Tagen das Debüt „Transmission“. Gleich beim ersten Durchlauf fällt wohltuend auf, dass die derzeit typischen Plattitüden des Hellektro gänzlich fehlen. Stattdessen bietet VIRTUAL VICTIM facettenreichen Elektro mit vielerlei Spielarten. Hier und da blitzen Ähnlichkeiten zu ACCESSORY auf. Mit ein wenig Phantasie und ohne die verzerrte Stimme könnte ich mir bei einem Song wie „Single Recall“ sogar vorstellen, dass er, hätten die Belgier nicht einen ganz anderen Weg eingeschlagen, aus der Kaderschmiede FRONT 242s stammen könnte. Dies ist an dieser Stelle nicht als Plagiatsvorwurf zu sehen, sondern eher ein Indiz für eine gewisse Reife.
11 Tracks enthält „Transmission“ insgesamt. Die erste Hälfte bietet ein Wechselspiel aus eher Dance- und Beatorientierten Stücken wie „Last Journey“ oder dem mit deutschem Text versehenen „Schicksal“ und der fragilen Seite VIRTUAL VICTIMs, die sich bei melodiösen/ melancholischen Tracks wie „Away“ (dennoch ein Tipp für den Dancefloor) oder dem klasse Instrumentalstück „Fragment“ zeigt. Tempiverschärfter geht dann wiederum die zweite Hälfte zur Sache, exemplarisch hier „Wake up“ und das schon oben erwähnte „Single Recall“, aufgrund meiner Affinität für FRONT 242 und die für mich vorhandenen Parallelen, mein persönlicher Favorit auf „Transmission“. Gleich in zwei Versionen ist „Save me from Darkness“ vorhanden, hier klingt die R.I.P – Version noch ein wenig gelungener.
„Transmission“ ist ein sehr reifes Debüt, welches gelungen mit Härte und Melodiosität spielt, ohne dabei aufgesetzt oder gar gewollt zu wirken. Schon jetzt für mich ein heißer Anwärter auf den Titel des Debüts 2007 und dieses Urteil gäbe es auch ohne Lokalpatriotismus. Sehr günstig kann dieses Album über die Bandhomepage erworben werden und dieses Vorgehen kann man auch uneingeschränkt empfehlen.
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