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VISMETS - Gürü Voodoo

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Artist VISMETS
Title Gürü Voodoo
Homepage VISMETS
Label ROY MUSIC
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Es muss wohl einfach so sein, dass jede Band, die aus Belgien kommt, erst einmal mit DEUS verglichen wird. So auch bei den VISMETS, die von dem Herrn gemanagt werden, der einst auch die 90er-Jahre-Indie-Helden DEUS entdeckt und betreut hat. Möglich, dass er die „next-DEUS“-Karte aber auch nur zieht, weil der Name DEUS immer noch für Aufmerksamkeit sorgt. Musikalisch haben die 2007 gegründeten VISMETS mit dem belgischen Musik-Exportschlager nämlich nicht so furchtbar viel gemeinsam.

Okay, in der Heimat ist man mit „Wasted Party“ ziemlich erfolgreich und auch die Indie-Gitarren sind (neben AC/DC-Reminiszenzen) nicht zu überhören. Beim hochenergetischen Tanzfächen-Filler, an dem bei unseren westlichen Nachbarn seit geraumer Zeit kein Weg vorbeigeht, finden sich daneben jedoch noch jede Menge wavige Synthie-Sounds und allerhand zackige Grooves, mit denen sich bereits der Opener „Normal Life“ empfiehlt. Wabernde Keyboard-Flächen bestimmen den Style des Tracks, der es nicht an Druck fehlen lässt und aus einem anderen Jahrzehnt zu stammen scheint. Mit „Dilemma“ nimmt der Vierer zunächst ein wenig Tempo raus, bleibt seiner Liebe zum elektrifizierten Tasteninstrument und den Achtzigern jedoch treu. Endgültig in die Vollen geht es schließlich mit „Vultures of Tronica“, das eine Art musikalischen Irrsinn offeriert, der zweifelsohne neugierig macht. Damit will Rampensau Dan Klein, der die VISMETS gemeinsam mit seinem Bruder Anthony (Bass & Keys) aus der Taufe gehoben hat, also spätestens 2013 im Wembley Stadion gastieren. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Großmaul schon mal nicht – und auch nicht an Kirchenorgelklängen, die das kurz eingeschobene „The Quest“ untermalen, bevor es wieder auf den Dancefloor geht. Neben straighten Shootern gibt’s dabei auch immer wieder verquere Klänge zu hören. Etwa beim verkopften „She’s A Psycho, She’s A Hippie“ oder dem dank Drehorgel jahrmarkttauglichen Instrumental „Noiret“. Im Grunde gehören Kirmes und Kirche ja schließlich auch zusammen und bei den VISMETS machen sie zudem noch Bekanntschaft mit fiepener C-64-Electronica, die nicht nur die Midtempo-Nummer „Sometimes“ begleitet. Das ruhige „1944 Enter The Voodoo“ lebt ausschließlich von Dans markanter Stimme, der Rest ist eher beliebig und ehrlich gesagt reicht es irgendwann auch mit dem synthetischen Plastik-Geschwurbel – zumindest hätte mir der durchaus knackige Titeltrack ohne diese Zutaten besser geschmeckt. Vielleicht haben sich das die vier Protagonisten auch gedacht und beim finalen „Everything But Sound“ die Instrumente deutlich in den Hintergrund gerückt, um die kratzige Stimme des Herrn Klein ein letztes Mal in den Mittelpunkt zu stellen.

Meine Gedanken beim Hören des Erstlings „Gürü Voodoo“ rücken VISMETS auf jeden Fall näher an DÚNÉ und die EDITORS als an DEUS – unter der Maßgabe, dass man beim VISMETS-Sound die Eighties-Einflüsse abzieht. Alles in allem nicht uninteressant, an der einen oder anderen Stelle allerdings nicht ganz ausgereift, aber ich kann mir gut vorstellen, dass bei den Jungs live die Bude brennt.

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